Schweiz:Aus für Inka Grings als Nationaltrainerin

Inka Grings hat nach einer sportlichen Negativserie das vorzeitige Aus als Nationaltrainerin der Schweizer Fußballerinnen ereilt. Der Verband einigte sich am Freitag mit der ehemaligen deutschen Nationalspielerin einvernehmlich auf eine sofortige Beendigung der Zusammenarbeit. Die 45-Jährige hatte das Amt erst zu Beginn dieses Jahres übernommen, in 14 Länderspielen aber nur einen Sieg mit den Schweizerinnen errungen. "Um - aufgrund der aktuellen Ereignisse - Druck von Mannschaft und Verband zu nehmen, habe ich mich schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden. Es war für mich eine spannende Zeit mit vielen tollen Erlebnissen", wurde Grings in einer Mitteilung des Verbandes zitiert.

Gegen Grings hatte sich zuletzt ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Kleve wegen des Verdachts der Beihilfe zum Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt gerichtet. Die Europameisterin von 2005 und 2009 bestritt die Vorwürfe, die im Zusammenhang mit ihrem früheren Trainer-Job beim niederrheinischen Klub SV Straelen standen. Johannes Hoppmann, Sprecher der Staatsanwaltschaft Kleve, hatte der Zeitschrift Bunte die Ermittlungen bestätigt. Nach Mitteilung ihrer Anwälte stimmte Grings dem Vorschlag der Staatsanwaltschaft zu, das Verfahren "gegen Zahlung eines geringen Geldbetrages endgültig einzustellen". In der Mitteilung heißt es weiter: "Dies ist ausdrücklich kein Schuldeingeständnis unserer Mandantin. Im Gegenteil: Der ursprüngliche Vorwurf gegen sie ist damit endgültig erledigt." Grings hatte dazu der Bild-Zeitung gesagt: "Alle Zahlungen, die ich erhalten habe, habe ich stets ordnungsgemäß in meinen Steuererklärungen angegeben. Der Vorwurf der Beihilfe zum Vorenthalten von Arbeitsentgelt trifft nicht zu." Der Vorwurf eines vorsätzlichen Fehlverhaltens sei ihr nicht zu machen.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: