Schießen:Brodmeier WM-Silber mit Sportgewehr - Gold für Frauen

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Granada (dpa) - In der Windlotterie von Granada zeigte sich Gewehrschütze Daniel Brodmeier nervenstark wie nie zuvor. Der 27-jährige Systemelektroniker aus dem bayerischen Niederlauterbach gewann in der Disziplin Sportgewehr liegend die Silbermedaille bei der WM.

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Granada (dpa) - In der Windlotterie von Granada zeigte sich Gewehrschütze Daniel Brodmeier nervenstark wie nie zuvor. Der 27-jährige Systemelektroniker aus dem bayerischen Niederlauterbach gewann in der Disziplin Sportgewehr liegend die Silbermedaille bei der WM.

Der Olympia-Fünfte verbesserte sich im Finale auf Rang zwei, nachdem er in der Qualifikation nur auf Rang sechs gelegen hatte. In einem packenden Direkt-Duell musste er mit 208,6 Ringen nur dem Australier Warren Potent (210,0) den Vortritt lassen. Dritter wurde der Weißrusse Juri Schtscherbazewitsch.

„Das war voll krass, es läuft. Mir schwirrte nur der Quotenplatz und damit Platz fünf im Kopf herum, dass es dann Silber geworden ist, ist der Hammer“, meinte Brodmeier, der sich Schuss für Schuss steigerte. Im Endkampf begann er zunächst mit 30,9 Ringen, die ihn auf den siebten Rang brachten, doch dann machte er mit einer starken Serie (10,5/10,4/10,7) viel Boden gut und ging mit 62,5 Ringen als Fünfter in die Finalausscheidung. Dort steigerte er sich erneut. Nach seinem zwölften Schuss stand er unter den Medaillengewinnern, nach der 16. Patrone schnupperte er sogar am WM-Titel, ehe der Weißrusse davonzog.

„Der Vorkampf war total anstrengend, man musste vor jedem Schuss genau den Wind beobachten“, meinte Brodmeier, der in der Stunde seines Erfolgs sofort an seinen Teamkollegen dachte: „Die Medaille ist eine Bestätigung für mich. Aber wir sind halt eine tolle Truppe, das ist das Schöne, jeder freut sich für jeden. Henri hat leider etwas Pech gehabt, es war total knapp.“ Henri Junghänel aus Breuberg, im Vorjahr immerhin „Weltschütze des Jahres“, zeigte einen guten Wettkampf. Er schob sich im vierten und fünften Durchgang unter die besten Acht und hatte durchaus Finalchancen, bevor eine 9,4 im 56. Schuss ihn aus den Top-Platzierungen warf.

Einen starken Eindruck machten die deutschen Gewehrschützinnen im Vorkampf. In der Besetzung Barbara Engleder, Eva Rösken und Beate Gauß erzielten sie mit 1750 Ringen einen Weltrekord. Das Trio um Bundestrainer Claus-Dieter Roth verbesserte damit die alte Bestleistung, die das Team aus China bei der WM 2010 in München erzielt hatte, gleich um zehn Ringe.

Gauß erzielte mit 587 Ringen die Bestleistung in der Qualifikation, die als Grundlage für den nicht-olympischen Mannschaftswettbewerb gilt. Engleder kam auf 582 Ringen nach den drei Positionen Kniend, Liegend und Stehend, während Rösken die Glanzleistung perfekt machte. Zweiter wurde China mit 1738 Ringen vor Südkorea, dessen Schützinnen mit 1735 Ringen erzielten. Das Finale im Einzel findet am Freitag statt.

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