SC Paderborn:Eine Trikotpanne und ein Punkt

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Umkämpfte Partie: Wolfsburgs Admir Mehmedi (oben) gegen die Paderborner Jannik Huth (re.), Mohamed Dräger (li.) und Christian Strohdiek (Mitte). (Foto: Peter Steffen/dpa)

Aufsteiger SC Paderborn erkämpft sich ein 1:1 gegen die Wolfsburger, die zwei wichtige Spieler verlieren.

Ziemlich geschafft verließ Paderborns Trainer Steffen Baumgart am Samstag die Arena in Wolfsburg. "Das war ein sehr emotionales Spiel", sagte er - aber immerhin durfte er sich dabei auch über einen konkreten Ertrag freuen. Durch das 1:1-Unentschieden, das beide Seiten hinterher als angemessen einstuften, erkämpften sich die Paderborner den ersten Punkt dieser Saison. Dass seiner Mannschaft "nichts geschenkt" werde, war Baumgarts Erkenntnis aus den ersten drei Spielen gewesen; beim Remis in Wolfsburg hatte er aber eigentlich keinen Anlass, sich diesbezüglich zu beschweren.

Cauly Oliveira Souza hatte die Paderborner in Führung gebracht (12.), Josip Brekalo glich in der 56. Minute aus. Aber die Ostwestfalen hatten am Ende Glück, dass ihr Mittelfeldspieler Klaus Gjasula um einen Platzverweis herumkam. Gjasula war dem Wolfsburger Yannick Gerhardt in der Nachspielzeit übel in die Parade gefahren und sah dafür nur Gelb. Selbst Baumgart nannte das Foul an Gerhardt rot-würdig. Paderborns Sportdirektor Martin Przondziono sagte explizit: "Ich bin froh, dass Yannick Gerhardt nicht verletzt wurde."

Dies war bereits die zweite denkwürdige Szene des Spiels gewesen. Eine knappe Dreiviertelstunde zuvor war Mittelfeldspieler Mohamed Dräger plötzlich im falschen Trikot auf dem Platz aufgetaucht, nämlich mit der Rückennummer 31 seines Teamkollegen Ben Zolinski. Die Erklärung: Wegen der großen Hitze hatte Dräger sein Trikot in der Pause wechseln wollen. "Ich sitze in der Kabine neben Ben Zolinski, und da habe ich mir in der Halbzeit wohl versehentlich das falsche Trikot gegriffen", so Dräger. Etwa zehn Minuten lang lief er mit dem falschen Shirt über den Platz, ehe die Paderborner selbst das Missgeschick bemerkten und Dräger schnell zum Trikottausch riefen. Das war auch deshalb eine gute Idee, weil Zolinski in der 86. Minute eingewechselt wurde und sein Trikot zu diesem Anlass selbst benötigte.

Die Paderborner, die mit dem günstigsten Kader der Bundesliga angetreten sind, bewiesen aber auch im dritten Spiel, dass sie ganz gut mithalten können. Die beiden Spiele davor waren aber noch mit Niederlagen geendet, mit einem 2:3 in Leverkusen und einem 1:3 gegen Freiburg. Baumgart betonte jedoch einmal mehr, dass seine Mannschaft dafür jedes Mal an ihre Grenze gehen müsse. Sie wird dies also noch 31 Mal tun müssen, und auch dann wird der Klassenerhalt noch fraglich erscheinen.

Dass die Wolfsburger ihrerseits versäumten, erstmals überhaupt mit drei Siegen in die Saison zu starten, nahm ihr Trainer Oliver Glasner gelassen. Er zeigte sich mit den gewonnenen sieben Punkten zum Auftakt ganz zufrieden. Allerdings muss er in den nächsten Spielen auf zwei wichtige Akteure verzichten. Schon während der Partie musste zwölf-Millionen-Transfer Xaver Schlager (Knöchelbruch) ausgewechselt werden - und am Sonntag stellte sich auch noch heraus, dass Torwart Koen Casteels in dem Spiel einen Haarriss im rechten Wadenbein erlitt.

© SZ vom 02.09.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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