Golf: Ryder-Cup 2018:Deutsche Bewerbung wankt

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Die deutsche Kandidatur um die Ausrichtung des Golf-Ryder-Cups 2018 ist gefährdet. Die Bewerbergesellschaft droht nach SZ-Informationen mit einem Rückzug der Bewerbung - sollte der Bund sich nicht an den Lizenzgebühren in Höhe von 18 Millionen Euro beteiligen.

Die deutsche Bewerbung um die Ausrichtung des Ryder Cups 2018 ist offenbar gefährdet. Die Bewerbergesellschaft RC Deutschland GmbH (RCD) droht nach Informationen der Süddeutschen Zeitun g mit einem Rückzug der Kandidatur für den traditionsreichen Kontinentalkampf zwischen den besten Golfprofis aus den USA und Europa, falls sich der Bund nicht an der Finanzierung beteiligt.

Das traditionsreiche Golfturnier Ryder Cup könnte 2018 in Deutschland stattfinden - vorausgesetzt die Bewerbergesellschaft RCD findet eine Lösung zur Finanzierung der Lizenzgebühren der Sportveranstaltung. (Foto: AP)

Eine Nichtbeteiligung des Bundes, sei es finanziell oder auch nur ideell, wäre das Ende der Bewerbung, sagte RCD-Geschäftsführer Erwin Langer der SZ in ihrer Dienstagsausgabe. Erwin Langer und sein Bruder, der ehemalige Weltklasse-Golfer Bernhard Langer, verantworten als Geschäftsführer und Präsident die Ryder-Cup-Kandidatur. Diese ist neben der Münchner Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 derzeit die zweite große deutsche Bewerbung um eine Sportveranstaltung.

Erwin Langer erklärte, dass sein Bruder Bernhard mittlerweile einen persönlichen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel geschrieben habe, um auf die Situation hinzuweisen. "Sollte es uns nicht gelingen, die Bundesregierung zu überzeugen, müssen wir unsere Bewerbung zurückziehen", sagte Erwin Langer. Streitpunkt zwischen Bundesregierung und dem Bundesland Bayern bzw. dem RCD ist im Kern die Frage, wer die Kosten der sogenannten Lizenzgebühr in Höhe von 18 Millionen Euro übernimmt. Diese wird im Falle einer erfolgreichen Kandidatur fällig. Vorab aber müssen die 18 Millionen Euro garantiert werden.

Der Bund in Berlin verweist darauf, dass Bewerbungen um Sportveranstaltungen in der Regel von der ausrichtenden Kommune sowie dem Bundesland, in dem die Veranstaltung stattfinden soll, getragen werden. "So hat beispielsweise bei der Bewerbung um die Leichtathletik-WM 2009 das Land Berlin und nicht der Bund entsprechende Finanzgarantien abgegeben", sagt ein Sprecher des Bundesinnenministeriums.

Die Vergabe des Ryder-Cups 2018 erfolgt im April 2011 durch die Ryder Cup Europe LLP, die zuständige Organisation in London. Fünf Nationen bewerben sich um die Ausrichtung: Deutschland, Spanien, Frankreich, Portugal und die Niederlande. Deutschland geht mit einem noch nicht gebauten Platz in Neuburg an der Donau ins Rennen.

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