Rugby-WM:Auch der Haka hilft nicht

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Mit vereinten Kräften: Elliot Daly (links) and Tom Curry stoppen erfolgreich Neuseelands Jack Goodhue. (Foto: Stu Forster/Getty Images)

Nach 12 Jahren müssen sich Neuseelands All Blacks wieder einem Gegner beugen. Beim WM-Aus gegen England wirkt die sonst so furchteinflößende Rugby-Mannschaft überraschend hilflos.

Mit der ersten Niederlage bei einer WM gegen England zerschlugen sich die Hoffnungen der All Blacks, als erstes Team der Rugby-Geschichte zum dritten Mal nacheinander Weltmeister zu werden. Nach 12 Jahren kassierte Neuseeland die erste Niederlage bei einer Weltmeisterschaft, und sie fiel mit 19:7 (10:0) überraschend klar aus. "Es gibt so vieles, was wir hätten besser machen können", sagte der sichtlich niedergeschlagene Kieran Read an seinem 34. Geburtstag.

Die Hoffnungen der Fans auf ein hochklassiges Spiel wurden nicht enttäuscht. Die Engländer lieferten ihr bisher bestes Spiel unter Trainer Eddie Jones ab. Sie dominierten das Raumspiel und den Gegner derart, dass der Favorit aus Neuseeland teilweise ratlos wirkte und am Ende chancenlos war.

Die All Blacks hatten ihren berühmten Haka gerade fertig, da lagen sie schon zurück: Nach nicht mal 1:36 Minuten vollendete Manu Tuilagi gleich den ersten Versuch - und nach der anschließenden Erhöhung führte England mit der Maximalpunktzahl von sieben Zählern.

Mit der Führung im Rücken verteidigte England brillant und ließ Neuseeland nicht zur Entfaltung kommen. Von der Demonstration der Stärke gegen Irland (46:14) aus dem Viertelfinale war bei Neuseeland nichts mehr zu sehen. Stattdessen leistete sich das Team von Nationaltrainer Steve Hansen, der im Vorfeld einen "gewaltigen Kampf" erwartet hatte, zahlreiche Ballverluste. Spielerisch brachten die "All Blacks" kaum etwas zustande, England profitierte von Fehlern und Strafen der Neuseeländer, die in einer bitteren Niederlage mündeten.

Das Rugby-Mutterland darf wieder träumen

Vier Jahre nach der katastrophalen Heim-WM, bei der die Gastgeber in der Vorrunde ausgeschieden waren, ist das Rugby-Mutterland England damit nur noch einen Schritt vom zweiten Titel nach 2003 entfernt. Gegner am 2. November in Yokohama ist der zweimalige Weltmeister Südafrika oder der britische Nachbar Wales, die am Sonntag (10 Uhr MEZ/ProSieben Maxx) aufeinandertreffen. Sollte sich Wales durchsetzen, stünden zum ersten Mal überhaupt zwei Teams aus der nördlichen Hemisphäre im Endspiel.

© SZ vom 27.10.2019 / dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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