Rudern:Ruderer kämpfen um WM-Medaillen und Olympia-Tickets

Lesezeit: 2 min

Aiguebelette (dpa) - Es geht um mehr als nur Medaillen. Am Sonntag starten die deutschen Ruderer in den Countdown für Rio 2016. Schließlich werden bei der einwöchigen WM auf dem Lac d’Aiguebelette die meisten Olympia-Tickets vergeben.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Aiguebelette (dpa) - Es geht um mehr als nur Medaillen. Am Sonntag starten die deutschen Ruderer in den Countdown für Rio 2016. Schließlich werden bei der einwöchigen WM auf dem Lac d’Aiguebelette die meisten Olympia-Tickets vergeben.

Mit ähnlich fetter Beute wie bei den ersten Titelkämpfen auf dem französischen Bergsee vor 18 Jahren mit viermal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze kann der DRV jedoch nicht rechnen. Längst sind die Ziele bescheidener. „Wir wollen drei bis vier Medaillen in den olympischen Klassen und möglichst zehn Tickets für Rio“, sagte Marcus Schwarzrock der Deutschen Presse-Agentur.

Im vorolympischen Jahr ist der Kampf um die vorderen Plätze traditionell härter. Das bekommt auch der Deutschland-Achter zu spüren. Weil ungewöhnlich viele Nationen (13) für den Wettbewerb gemeldet haben, wird erstmals seit der WM vor vier Jahren in Bled außer dem Vor- und Endlauf auch ein Halbfinale ausgetragen. Nur die ersten fünf WM-Plätze garantieren die Qualifikation für Rio, deshalb wird es schon in diesem Rennen am drittletzten WM-Tag hoch hergehen. Gleichwohl nimmt Schlagmann Hannes Ocik den Showdown am 6. September ins Visier: „Im Finale wird die Luft brennen.“

Vor allem das Duell mit dem Dauerrivalen aus Großbritannien verspricht Nervenkitzel. Ganze acht Hundertstelsekunden kam das DRV-Paradeboot bei der WM-Generalprobe Mitte Juli auf dem Luzerner Rotsee hinter den Briten ins Ziel. Das bestärkt die Crew in ihrem Glauben, Revanche für die beiden vergangenen WM-Niederlagen nehmen zu können. „Für den Deutschland-Achter geht es immer darum, um den Sieg mitzufahren. Wir können auf hohem Niveau angreifen“, sagte Ocik mit Verweis auf die Fortschritte in den Trainingslagern von Völkermarkt (Österreich) und Ratzeburg.

Auch in den anderen Bootsklassen wird die Luft an der Spitze dünner. Deshalb ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass die DRV-Bilanz besser sein wird als vor einem Jahr in Amsterdam (1-1-1). Neben dem Achter gelten beide Doppelvierer und der neu formierte Doppelzweier um den langjährigen Einer-Fahrer Marcel Hacker als Medaillenaspiranten. Nach seinem fünften WM-Platz im Skiff vor einem Jahr in Amsterdam darf Hacker auf ein besseres Abschneiden hoffen. Bei der Generalprobe vor sieben Wochen in Luzern war nur das Duo aus Kroatien schneller.

Für den als Hacker-Ersatz in den Einer beorderten Lars Hartig ist ein Podiumsplatz dagegen illusorisch. Der ehemalige WM-Zweite im leichten Einer liebäugelt mit Platz neun, der den DRV-Startplatz in Rio sichern würde. Nach dem Wechsel der Gewichtsklasse muss der 25 Jahre alte Sportsoldat erstmals auf höchstem Niveau gegen die „schweren Jungs“ antreten. „Da kommt eine echte Aufgabe auf ihn zu“, prognostizierte Schwarzrock.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: