Rudern:Doppel-Vierer der Frauen holt WM-Silber

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Nur die Polinnen sind schneller. Isabell Werth gewinnt Gold im Grand Prix Special. Nationalspieler Julian Draxler trifft in der Ligue 1 für Spitzenreiter Paris.

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Rudern, WM: Der deutsche Doppelvierer der Frauen hat bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Plowdiw Silber gewonnen. Marie-Catherine Arnold, Carlotta Nwajide (beide Hannover), Franziska Kampmann (Waltrop) und Frieda Hämmerling (Kiel) mussten sich vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach einzig Polen geschlagen geben. Bronze ging an Titelverteidiger Niederlande. "Wir haben gekämpft bis zum Umfallen. Am Ende war es im Kampf um die Medaillen eng, umso glücklicher sind wir mit Silber. Wir haben uns lange gewehrt, aber gegen die Polinnen war heute kein Kraut gewachsen", sagte Arnold.

Das nach dem Olympiasieg 2016 neu besetzte Erfolgsboot kehrte damit in die Weltspitze zurück. Von 2011 bis 2014 war der deutsche Vierer dreimal in Folge Weltmeister geworden, hatte vor einem Jahr das Podest aber erstmals seit 1990 verpasst. Für den Deutschen Ruderverband war es in Plowdiw die erste Medaille in einer olympischen Klasse. Der Vierer ohne Steuermann ging im zweiten Finale mit deutscher Beteiligung dagegen leer aus. Felix Brummel (Münster), Nico Merget (Frankfurt), Peter Kluge (Celle) und Felix Drahotta (Leverkusen) mussten sich mit Rang sechs begnügen. Bei der EM Anfang August in Glasgow hatte das deutsche Quartett noch das Finale verpasst. Gold ging an Titelverteidiger Australien knapp vor Italien und Großbritannien. Der deutsche "Vierer ohne" wartet bei Weltmeisterschaften seit Silber 2006 in Eton auf eine Medaille.

Weltreiterspiele, Grand Prix Special: Dressurreiterin Isabell Werth hat ihre neunte Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft gewonnen. Die 49-Jährige aus Rheinberg siegte am Freitag in den USA mit der Stute Bella Rose im Grand Prix Special. Werth hatte bereits am Vortag mit der deutschen Mannschaft Gold gewonnen und ist die mit Abstand erfolgreichste Reiterin der Welt. Sönke Rothenberger wurde Vierter. Der 23 Jahre alte Student aus Bad Homburg verpasste mit Cosmo seine erste WM-Einzelmedaille. Werth gewann vor der US-Amerikanerin Laura Graves mit Verdades. Eine weitere Medaillenchance gibt es am Sonntag in der Kür.

Überschattet wurde der dritte Wettkampf-Tag der WM durch ein totes Pferd. Das Tier sei eingeschläfert worden, teilte der Weltverband FEI mit. Grund dafür seien Nierenprobleme bei dem Distanzpferd gewesen. Den Namen und die Nationalität des Pferdes wollte die FEI zunächst nicht nennen. Das Distanzrennen am Mittwoch wurde erst unterbrochen und später ganz abgebrochen. Grund sei die "gefährliche Kombination aus Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit", sagte FEI-Präsident Ingmar de Vos. Die Entscheidung sei zum Wohle der Pferde getroffen worden.

Fußball, Frankreich: Mit dem ersten Saisontor des deutschen Nationalspielers Julian Draxler hat Paris Saint-Germain seine Siegesserie in der französischen Fußball-Meisterschaft fortgesetzt. Der Ex-Schalker erzielte beim 4:0 (1:0) gegen AS Saint-Etienne am Freitag in der 22. Minute den Führungstreffer für die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel. Die weiteren Tore markierten Edinson Cavani per Foulelfmeter (49.), Angel di Maria (76.) und Moussa Diaby (84.).

Für PSG war es der fünfte Sieg im fünften Ligaspiel. Beim souveränen Erfolg konnte der Titelverteidiger auch den Ausfall des gesperrten Weltmeisters Kylian Mbappé und das Fehlen des brasilianischen Superstars Neymar, der mit Blick auf den Champions-League-Auftakt beim FC Liverpool am Dienstag geschont wurde, gut verkraften. Auch der Ex-Schalker Thilo Kehrer kam nicht zum Einsatz. Im Tor stand erwartungsgemäß der französische Nationaltorhüter Alphonse Aréola anstelle des italienischen Routiniers Gianluigi Buffon.

Eishockey, DEL: Die 25. Saison der Deutschen Eishockey Liga hat so begonnen wie die vergangene Spielzeit aufhörte: Mit einem Sieg des EHC Red Bull München gegen die Eisbären Berlin. Wie bei der mit 4:3 gewonnenen Finalserie der Vorsaison war auch das 4:2 (1:0, 1:2, 2:0) des Meisters am Freitag in Berlin wieder ein hartes Stück Arbeit. Nationalverteidiger Konrad Abeltshauser (25./54., Penalty) traf vor 13 030 Zuschauern doppelt für den dreifachen Meister.

Die hoch eingeschätzten Adler Mannheim verloren indes gegen die vom früheren Adler-Spieler und -Coach Harold Kreis betreute Düsseldorfer EG mit 1:2 nach Verlängerung (1:1, 0:0, 0:0). Reichlich Spektakel sahen die 13 421 Zuschauer beim 4:5 (0:3, 3:1, 1:0) der Kölner Haie gegen die Augsburger Panther. Die Schwaben führten bereits 3:0 und 4:1, ehe sich die Haie von Trainer Peter Draisaitl zurückkämpften. Zugang Fabio Pfohl traf im Schlussdrittel in Überzahl zum 4:4. Nach 90 Sekunden in der Verlängerung sicherte Andrew Leblanc aber noch den Augsburger Sieg.

Zudem gewannen Schwenningen 3:2 nach Verlängerung gegen Nürnberg (0:1, 1:1, 1:0), Iserlohn 5:2 gegen Wolfsburg (2:1, 1:1, 2:0), Straubing 4:2 gegen Ingolstadt (0:1, 3:0, 1:1) und Bremerhaven 4:3 nach Verlängerung in Krefeld (0:2, 2:0, 1:1).

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