Ruder-WM:Deutschland-Achter verhindert Debakel

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Im allerletzten WM-Rennen holt der deutsche Achter die erste Gold-Medaille in den olympischen Klassen. Zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in London fällt die deutsche Bilanz damit sehr dürftig aus.

Einer Ruder-WM ohne deutsche Goldmedaille? Unvorstellbar. Und wer hat das lange Warten beendet? Natürlich, der Achter. Das Paradeboot des deutschen Ruderverbands hat im letzten Rennen bei der WM in Neuseeland mit einem souveränen Sieg für den ersten Erfolg in den olympischen Klassen gesorgt. Mit jeweils einmal Gold, Silber und Bronze fiel die Gesamtbilanz jedoch mäßig aus.

"Wir sollten bescheiden bleiben und dürfen uns auf diesem Sieg nicht ausruhen" - der Deutschland-Achter ordnet das WM-Gold realistisch ein. (Foto: dpa)

Beim starken Auftritt der Crew um Schlagmann Sebastian Schmidt blieb der Konkurrenz aus Großbritannien und Australien lediglich das Nachsehen. DRV-Chefcoach Hartmut Buschbacher zeigte sich zufrieden: "Das war ein fantastisches Rennen - reif für das Lehrbuch." Der Blick geht jedoch sofort weiter zu den Olympischen Spielen 2012 in London: "Wir sollten bescheiden bleiben und dürfen uns auf diesem Sieg nicht ausruhen. Schon jetzt beginnt die Vorbereitung für die Olympischen Spiele", sagte Ralf Holtmeyer.

Der Erfolg des Achters sorgte in der Verbandsführung für große Erleichterung. Denn ohne dessen Sieg wäre der DRV in der 48-jährigen WM-Geschichte zum zweiten Mal ohne Gold in den olympischen Wettkampfklassen geblieben. Neben dem Achter gewannen nur der leichte Frauen-Doppelzweier als Zweiter und der Frauen-Doppelvierer als Dritter Medaillen. "Die Bilanz in den olympischen Klassen entspricht nicht ganz unseren Vorstellungen", stellte Buschbacher klar.

Alle Hoffnungen des Cheftrainers, an die guten Ergebnisse aus dem Vorjahr mit allein drei WM-Siegen anknüpfen zu können, gingen nicht in Erfüllung. Dennoch hält Buschbacher die mutige Zielsetzung von Verbandspräsident Siegfried Kaidel, in London 2012 vier Goldmedaillen zu gewinnen, weiterhin für realisierbar: "Davon rücken wir nicht ab. 2012 wird unser Jahr. Auch wenn die Medaillen das nicht so zeigen, sind wir auf dem richtigen Weg."

Vor allem an den letzten beiden Finaltagen platzten die Medaillenträume im Minutentakt. So kamen die Titelverteidiger Eric Knittel (Berlin) und Stephan Krüger (Rostock) im Doppelzweier nach einer problematischen Saison mit gesundheitlichen Rückschlägen nicht über einen sechsten Rang hinaus. Und auch der leichte Vierer ohne Steuermann scheiterte beim Versuch, den WM-Sieg des Vorjahres zu wiederholen. Die Crew um Schlagmann Martin Kühner (Saarbrücken) musste sich mit Rang vier begnügen.

Ungleich besser fiel die Medaillenausbeute in den nichtolympischen Klassen aus. Gold ging an Marie-Louise Dräger (Rostock) im leichten Einer, den leichten Männer- Achter und an die beiden leichten Doppelvierer. Der Zweier mit Steuermann gewann Bronze. "Wir hatten sicherlich keine Super-WM, sind aber nicht unzufrieden. Die Ansätze stimmen uns optimistisch für die kommenden beiden Jahre," sagte Buschbacher.

© sueddeutsche.de/dpa/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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