Fußball, Uefa: Wegen der rassistisch motivierten Vorfälle beim Europa-League-Spiel zwischen Lazio Rom und Tottenham Hotspur hat die Europäische Fußball-Union am Montag Disziplinarverfahren gegen beide Klubs eingeleitet. Wie die Uefa mitteilte, wird sich ihre Kontroll- und Disziplinarkommission am 24. Januar mit den Zwischenfällen während des 0:0 befassen. Schon vor der Partie am 22. November waren zehn Tottenham-Fans bei einem Überfall auf ein Lokal in der Innenstadt von Rom verletzt worden. Daran sollen neben Anhängern von Lazio auch Ultras von Lokalrivale AS Rom beteiligt gewesen sein.
Auf den Rängen hatten radikale Lazio-Fans "Juden Tottenham, Juden Tottenham" skandiert. Die Uefa will ferner wegen des Zündens und Werfens von Feuerwerkskörpern und Raketen gegen die Gastgeber ermitteln. Wegen Ausschreitungen seiner Fans solle sich auch Tottenham verantworten. Nach dem Hinspiel im September in London musste Lazio bereits eine Strafe von 40.000 Euro zahlen. Dort hatten Fans aus Rom dunkelhäutige Spieler von Tottenham rassistisch beleidigt.
Eishockey, NHL: Einen Tag nach dem Ende des Arbeitskampfes in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL sind weitere Details der Übereinkunft bekannt geworden. Laut Angaben auf der NHL-Homepage vom Montag einigten sich die Spielergewerkschaft NHLPA und die Clubbesitzer darauf, die Laufzeit der Spielerverträge zu begrenzen. Demnach dürfen Neuzugänge nur noch einen Kontrakt über sieben Jahre unterzeichnen. Die Höchstvertragsdauer für einen Profi, der bei seinem Verein bleibt, beträgt acht Jahre. Wann die Saison startet, steht noch nicht fest. Angepeilt ist der 15. oder der 19. Januar. Der Spielplan für die verkürzte Saison soll 48 bis 50 Vorrundenpartien umfassen. Am Sonntag hatten die Clubchefs und die Spielergewerkschaft nach 16-stündigen Verhandlungen eine vorläufige Einigung verkündet. Hauptstreitpunkt des Tarifstreits, durch den die Spieler seit Mitte September von ihren Vereinen ausgesperrt waren, war die Verteilung der Gesamt-Jahreseinnahmen von 3,3 Milliarden Dollar.
Eishockey, DEL: Verteidiger Patrick Köppchen wird die Hamburg Freezers zum zweiten Mal in seiner Karriere verlassen. Der 32-Jährige informierte den Tabellendritten der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Montag darüber, dass er sich nach der Saison einem anderen Verein anschließen werde. Köppchen war 2004 nach zwei Jahren bei den Freezers zu den Hannover Scorpions gewechselt und 2011 zurückgekehrt. Insgesamt bestritt er 207 DEL-Spiele für die Hanseaten. Sportdirektor Stephane Richer bedauerte den Abgang: "Patrick Köppchen ist einer unserer besten Verteidiger. Natürlich hätten wir gerne mit ihm verlängert", sagte er: "Wir sind mit unserem Angebot an die oberste Grenze gegangen."
Rassismus im Fußball: Bundesliga-Profi Gerald Asamoah hat früheren Nationalmannschaftskollegen vorgeworfen, sich vor Jahren nicht deutlich genug gegen Rassismus in deutschen Fußballstadien positioniert zu haben. In seiner Autobiografie, aus der die Bild-Zeitung vorab zitierte, beschreibt der Routinier ein Pokal-Erstrundenspiel 2006 mit Schalke 04 bei Hansa Rostock II, bei dem er massiv rassistisch beleidigt worden war. Danach habe er von den Auswahl-Kollegen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und in erster Linie Kapitän Michael Ballack vergeblich auf eine Reaktion gewartet. "Fest steht, dass ich mir damals gewünscht hätte, dass aus dem Kreis der ehemaligen Spieler der Nationalmannschaft und vor allem vom Kapitän eine Reaktion gekommen wäre. Eine eindeutige Stellungnahme gegen solche Vorkommnisse", schrieb der 34-Jährige. "Dass dies nicht passiert ist, hat mich sehr enttäuscht und machte mich doch sehr nachdenklich." Wenige Wochen nach dem umjubelten dritten Platz bei der Heim-WM habe er damals auch an einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft gedacht, verriet Asamoah. "Was macht es für einen Sinn, dachte ich, für ein Land zu spielen, dessen Fans mich nicht wollen."
Bemerkenswerte Sportfotos 2012:Höher, schneller, schöner
Das Sportjahr 2012 hat nicht nur herausragende Leistungen hervorgebracht, sondern auch beeindruckende Bilder: von getroffenen Boxern, adligen Hockeyspielerinnen, skurrilen Trainingsmethoden - und Politikern, denen das Champions-League-Finale sichtlich nahe geht.
Fall Boateng: Die rassistischen Vorkommnisse während des Testspiels des AC Mailand beim Viertligisten Pro Patria aus der Stadt Busto Arsizio am Donnerstag der vergangenen Woche werden ein Nachspiel vor Gericht haben. Die Polizei der Stadt Varese hat Ermittlungen gegen fünf Personen aufgenommen, die unter anderem den in Berlin geborenen Kevin-Prince Boateng wegen seiner dunklen Hautfarbe geschmäht hatten. Die Verdächtigen konnten mit Videoaufnahmen identifiziert werden. Ein Täter ist bereits geständig. Ihm droht eine fünfjährige Stadionsperre. Boateng und seine Milan-Kollegen hatten die Partie wegen der Beleidigungen abgebrochen. "Ich hätte das auch in der Champions League beim Spiel gegen Real Madrid gemacht", sagte Boateng dazu. Kritisiert wurde er von Fifa-Präsident Sepp Blatter, der laut der in den Vereinigten Arabischen Emiraten erscheinenden The National in Dubai sagte: "Ich denke, dass ein Spieler nicht einfach vom Feld gehen kann, das ist nicht die Lösung." , sagte der Schweizer am Rande einer Veranstaltung in Dubai. Sonst könne man schließlich bei einer drohenden Niederlage einfach vom Platz. Blatter betonte aber auch: "Rassismus darf nicht toleriert werden".
Tennis: Tennisprofi Florian Mayer ist erfolgreich in das letzte Vorbereitungsturnier auf die Australian Open (14. bis 27. Januar) gestartet. Rund eine Woche vor dem Grand-Slam-Auftakt des Jahres setzte sich der Bayreuther in der ersten Runde des ATP-Turniers von Sydney mit 6:1, 6:2 gegen den portugiesischen Qualifikanten Joao Sousa durch. Im Achtelfinale der mit 436.630 Dollar dotierten Veranstaltung trifft Mayer auf den Sieger des australischen Duells zwischen Bernard Tomic und Marinko Matosevic. Julia Görges ist dagegen beim zeitgleich stattfindenden WTA-Turnier in Sydney frühzeitig gescheitert. Die 24-Jährige aus Bad Oldesloe unterlag der Russin Swetlana Kusnezowa in Runde eins mit 6:3, 3:6, 3:6. In Auckland/Neuseeland hat Benjamin Becker den Einzug ins Hauptfeld geschafft. Der 31-Jährige aus Orscholz schlug Lukas Rosol (Tschechien) in der Qualifikation 6:4, 6:4. In der ersten Runde geht es für Becker gegen Gael Monfils aus Frankreich. Tommy Haas (Los Angeles/Nr. 3) und Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 2) haben jeweils ein Freilos erhalten und stehen bereits im Achtelfinale.
FC Bayern im Trainingslager:Wohlfühlfaktor im Scheich-Land
Der FC Bayern absolviert wie seit Jahren sein Winter-Trainingslager in Katar, bei 25 Grad Celsius und unter Beobachtung der einheimischen Bevölkerung. "Das ist das Beste, was ich mitgemacht habe", sagt Trainer Jupp Heynckes. Nur Franck Ribéry ist sauer.
NFL, Playoffs: In den Playoffs der National Football League NFL ist das Viertelfinale komplett. Als letztes Team qualifizierten sich am Sonntag (Ortszeit) die Seattle Seahawks für die Runde der besten Acht. Seattle gewann bei den Washington Redskins trotz eines 0:14-Rückstandes nach dem ersten Viertel noch mit 24:14 und kam somit erstmals seit 1983 wieder zu einem Auswärtssieg in den Playoffs. Im Viertelfinale gastiert Seattle bei den Atlanta Falcons. Vizemeister New England Patriots mit dem deutschen Right Tackle Sebastian Vollmer empfängt die Houston Texans. Die San Francisco 49ers spielen gegen die Green Bay Packers und die Denver Broncos haben gegen die Baltimore Ravens Heimrecht.