Radsport:Im deutschsprachigen Zug

Lesezeit: 3 min

Marcel Kittels Engagement beim Team Katjuscha dürfte seine Karriere als Topsprinter weiter voranbringen. Ob sich sein neuer Rennstall von alten Dopingstrukturen ganz gelöst hat, muss sich noch zeigen.

Von Johannes Knuth, München

Es müssen aufwühlende Szenen gewesen sein, sie verfolgen den Radprofi Marcel Kittel vermutlich bis heute: Wie er vor drei Jahren am Flughafen in London eincheckte, um nach dem Start der Tour de France auf der Insel nach Frankreich zu reisen, wie das Sicherheitspersonal es dann wagte, Kittels wichtigstes Utensil zu konfiszieren: das Haargel! "Big disaster", scherzte Kittel; schon damals zogen sie ihn damit auf, dass er auf seine Frisur mindestens so viel Wert lege wie auf eine Sprintankunft. Als Kittel unter der Woche seinen neuen Arbeitgeber bekannt gab, konnte die Wahl also nur auf eine Equipe fallen, Katjuscha-Alpecin, alimentiert von einem deutschen Shampoo-Fabrikanten. Er freue sich auf die Herausforderung, teilte Kittel mit, und, klar, auf den unbegrenzten Vorrat an Haarpflegeprodukten. Das schlug wohl das Angebot seines bisherigen Teams Quickstep-Floors. Die Belgier werben halt bloß für Laminatböden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: