Pressestimmen:"Ein Messerstich mitten ins Herz"

Lesezeit: 2 min

Die europäischen Zeitungen schreiben von der Erlösung, die der eingewechselte Eder Portugal brachte, und darüber, dass das Turnier für Gastgeber Frankreich das grausamste aller Enden hatte.

Expresso (Portugal): "Dieser Titel ist für den Rest unseres Lebens. Nach dem Foul von Payet schien schon alles vorbei zu sein. Aber Eder brachte die Erlösung."

L'Équipe: "Die Geschichte hat sich nicht wiederholt. Frankreichs Historie hat uns gelehrt, wie schwierig es ist, große Aufgaben zu erfüllen. Der Portugiese Eder hat den Traum zerbrochen. Es war ein Messerstich mitten ins Herz. Trotz der Verletzung von Ronaldo waren Les Bleus nicht auf der Höhe des Ereignisses. Wenn das am Sonntag das wahre Frankreich war, dann sind sie im Halbfinale gegen Deutschland über sich hinausgewachsen."

Le Courrier de l'Ouest (beide Frankreich): "Der blaue Traum ist zerplatzt. Das grausamste aller möglichen Enden. Frankreichs Fußball wacht mit einem Kater auf."

The Independent: "Das Ein-Mann-Team wird also Europameister, schockiert die Gastgeber ohne den einen Mann, ohne den es angeblich nicht gewinnen kann."

Mirror (beide England): "Ronaldo führt die Feierlichkeiten an. Aus den Tränen der Verzweiflung wurden Tränen der Freude."

AS: "Der Fußball ist so groß, dass er es erlaubt, dass so ein schlechtes Spiel immer in Erinnerung bleiben wird - wegen seiner Epik. Eder trägt Portugal in den Himmel und lässt Frankreich weinen.

Marca (beide Spanien): "Ronaldo vergrößert seine Legende. Eder wurde zum portugiesischen Helden."

Gazzetta dello Sport: "Ohne Ronaldo verliert die taktische Strategie der Portugiesen an Sinn, doch ein Blitzschlag Eders versenkt die Franzosen."

Corriere della Sera (beide Italien): "Das Phänomen Portugal ist stärker als das Pech, das zur Verletzung Ronaldos geführt hat. St. Denis, das mit den Noten der Marseillaise bebte, ist zu einem Labyrinth von Trostlosigkeit geworden. Tränen und Wut kennzeichnen dieses Finalmatch."

Ekstrabladet (Dänemark): "Ob Ronaldo wohl in dem Moment an Lionel Messi gedacht hat, der immer noch keine Trophäe mit Argentinien gewonnen hat?"

Portal index.hr (Kroatien): "Das Endspiel hat bewiesen: Das war der schlechteste große Wettbewerb aller Zeiten."

Rossijskaja Gaseta (Russland): "Die Portugiesen haben bei dieser Euro überwiegend die Zuschauer mit ihrem monotonen und allzu pragmatischen Spiel gequält."

Expressen (Schweden): "Cristiano Ronaldo hatte das ganze Turnier für alle anderen gespielt, und jetzt, im Endspiel, spielten alle anderen für ihn."

Lidove noviny (Tschechien): "Die Historiker notieren dieses Europameisterschafts-Finale unter dem Titel: Der weinende Ronaldo wird mit der Trage vom Spielfeld gebracht und triumphiert am Ende als zweiter Trainer. Die stolzen gallischen Hähne müssen vor Kummer massenweise vom Eiffelturm gesprungen sein."

© SZ vom 12.07.2016 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: