Es war eine verbale Ohrfeige für Mesut Özil: "Ich habe die Spieler ausgewählt, die ich für am besten geeignet hielt", erklärte Unai Emery, der Trainer des FC Arsenal, nach dem 0:1 (0:0) im Londoner Liga-Derby bei West Ham United. Der deutsche Ex-Nationalspieler Özil stand nicht im Kader, die Gründe dafür ließ der Trainer offen. An der Fitness lag es allerdings nicht. Die Kniebeschwerden, wegen denen Özil seit Weihnachten gefehlt hatte, sind auskuriert. Der 30-Jährige hatte unter der Woche voll trainiert und im Internet seine Bereitschaft für das Spiel bei West Ham verkündet. "Wir hatten genug Spieler, um heute zu gewinnen", betonte Emery.
Nach dem fünften sieglosen Auswärtsspiel in Serie droht Arsenal jedoch erneut den Anschluss an die Champions-League-Plätze zu verlieren. Der Rückstand auf Rang vier beträgt nach dem 2:1-Sieg des Stadtrivalen Chelsea gegen Newcastle wieder satte sechs Punkte. Damit droht Arsenal die dritte Saison in Serie ohne Qualifikation für Europas Königsklasse.
In dieser angespannten Lage findet auch die persönliche Diskussion um Özil statt. Englische Medien spekulieren über ein angespanntes Verhältnis zwischen dem Deutschen und Trainer Emery. Das Gerede um Özil sei "so allgegenwärtig und so ermüdend wie die Brexit-Debatte", merkte das Fußballmagazin FourFourTwo an. Gerüchte über einen vorzeitigen Abschied von den Gunners wies Özils Berater Erkut Sögüt zwar zu Jahresbeginn zurück. Doch anders als der frühere Coach Arsène Wenger setzt Emery Özil nicht immer ein.
An der Spitze der englischen Premier League hat sich der FC Liverpool von seinem unglücklichen Start ins Jahr 2019 nicht aus der Bahn werfen lassen. Nach dem 1:2 im Spitzenspiel bei Verfolger Manchester City, der bisher einzigen Liga-Niederlage für Liverpool, und dem bitteren Aus im FA-Cup gegen Wolverhampton siegte die Elf von Trainer Jürgen Klopp 1:0 bei Brighton & Hove Albion. Das Tor erzielte Mohamed Salah (im Bild, mit Klopp) durch einen verwandelten Elfmeter (50. Minute). ManCity, vorerst wieder sieben Punkte hinter Liverpool zurückgefallen, kann am Montag gegen Wolverhampton nachziehen. Manchester United hat sich nach einem 1:0 bei Tottenham Hotspur auf den sechsten Tabellenplatz vorgearbeitet.