Premier League:Kepa geht nicht raus!

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Trainer, was tun? Chelseas Torwart Caballero (in Grün) steht zur Einwechslung bereit, doch Maurizio Sarri (in Blau) strebt erst mal zum Ausgang. (Foto: Carl Recine/Reuters)

Der Ligapokalsieg von Manchester City wird von einem Chelsea-Eklat überschattet.

Manchester City hat den ersten von vier möglichen Titeln in der englischen Fußballsaison gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola setzte sich am Sonntag im Ligapokal-Finale gegen den FC Chelsea mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Raheem Sterling verwandelte im Londoner Wembley-Stadion den entscheidenden Schuss. Nach der regulären Spielzeit hatte es 0:0 gestanden.

Kurz vor Ende der Verlängerung kam es bei Chelsea zum Eklat. Der italienische Trainer Maurizio Sarri, 60, wollte seinen spanischen Torwart Kepa, 24, vom Platz nehmen und dafür Willy Caballero, 36, einwechseln. Der Argentinier hatte im Ligapokal-Finale 2016 - damals noch im Tor von ManCity - drei Elfmeter gehalten. Doch Kepa verweigerte den Wechsel. Kurzfristig schien es, als wolle der fassungslose Sarri das Stadion verlassen. Vor dem Elfmeterschießen kehrte er zurück - wurde aber vom deutschen Verteidiger Antonio Rüdiger zurückhalten, sonst hätte er sich Kepa womöglich direkt vorgeknöpft.

Im Elfmeterschießen hielt Kepa zwar den Versuch von Leroy Sané, hatte zuvor aber den Schuss von Sergio Aguero, an dem er mit den Händen dran war, fahrig durchrutschen lassen. Hätte Chelsea gewonnen, wären die Debatten über Befehlsverweigerung und Autoritätsverlust, die jetzt folgen werden, abgemildert worden. Doch Jorginho vergab, und David Luiz scheiterte am Pfosten. Bei Chelsea geht es längst um die Zukunft von Trainer Sarri, nun folgt direkt die Frage, wen er am Mittwoch im wichtigen Liga-Heimspiel gegen Tottenham ins Tor stellt. Kepa, den Verweigerer, der im Sommer für die Rekordsumme für einen Torwart von 80 Millionen Euro von Athletic Bilbao nach London geholt worden war? Oder Caballero?

Die Dramaturgie bis zum Eklat ist schnell erzählt: ManCity trat anfangs ohne die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan (verwandelte seinen Elfmeter) und Sané an, die in der Schlussphase eingewechselt wurden. Chelsea, das jüngst in der Premier League mit 0:6 bei ManCity untergegangen war, agierte lange defensiv. Gejubelt hatte nur ManCity kurz in der 56. Minute. Ein Tor von Sergio Aguero wurde wegen Abseits nicht gegeben.

Im Schatten des Finales stand am Sonntag das Premier-League-Spitzenspiel, in dem Trainer Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool an die Tabellenspitze zurückkehrte. Die Reds erkämpften sich fünf Tage nach dem 0:0 gegen den FC Bayern im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League das selbe Resultat bei Manchester United. So zogen sie mit 66 Punkten wieder an Titelverteidiger ManCity (65) vorbei.

© SZ vom 25.02.2019 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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