Premier League:Hawk-Eye streikt, City gewinnt

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Ein streikendes Hawk-Eye und eine heftige Kopfverletzung haben den Wiederbeginn der Premier League überschattet. Beim Neustart mit zwei Nachholspielen am Mittwochabend verlor die Torlinientechnik, die in England bereits seit 2013 sehr zuverlässig zum Einsatz kommt, den Durchblick. Kurz vor der Halbzeit des Spiels bei Aston Villa (0:0) schlug Ollie Norwood von Sheffield United einen Freistoß in den Strafraum. Der Ball wurde von Torhüter Örjan Nyland (früher FC Ingolstadt) gefangen. Dann aber stolperte Nyland mit dem Ball in Händen ins Tor und klemmte ihn am Pfosten ein - hinter der Linie, dachten alle. Doch zur allgemeinen Verblüffung ließ Schiedsrichter Michael Oliver weiterspielen. Seine Armbanduhr hatte ihm kein Signal gegeben - also: kein Tor.

Auch der Video-Assistent habe deshalb nicht eingreifen können, erläuterten die Schiedsrichter später. Nyland behauptete: "Das Einzige, woran ich mich erinnere, ist, dass ich gegen den Pfosten gekracht bin, während ich versucht habe, den Ball auf der richtigen Seite der Linie zu halten." Die peinlich berührte Firma "Hawk-Eye" veröffentlichte eine ausführliche Entschuldigung: "Die sieben Kameras, die sich auf den Tribünen rund um den Torraum befanden, wurden durch den Torwart, den Verteidiger und den Pfosten erheblich verdeckt", hieß es: "In mehr als 9000 Spielen wurde ein solches Maß an Verdeckung nie zuvor gesehen." Das Spiel endete 0:0, Sheffield wäre mit einem Sieg auf Rang fünf geklettert. Der fassungslose Coach Chris Wilder sagte zur Entschuldigung der Firma: "Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll."

Manchester City startete mit einem glatten 3:0 (1:0) gegen Arsenal, sorgt sich aber um seinen Spieler Eric Garcia, der nach einem schweren Crash ins Krankenhaus kam. Der eigene Torwart Ederson hatte den 19-Jährigen bei einer Rettungsaktion mit voller Wucht umgerannt. Garcia blieb benommen liegen und wurde auf eine Trage vom Feld getragen, mit Halskrause und Sauerstoffmaske. "Wir sind besorgt um Eric", sagte Trainer Pep Guardiola: "Er ist bei Bewusstsein, aber er wird getestet, weil ein Treffer am Kopf gefährlich ist."

Den Sieg sicherten Raheem Sterling (45.+2), Kevin De Bruyne (51./Elfmeter) und Phil Foden (90.). Vor dem Strafstoß sah Arsenal-Verteidiger David Luíz wegen Notbremse die rote Karte. Durch den Sieg von Verfolger Man City kann der führende FC Liverpool im Derby bei Everton (Sonntag) noch nicht Meister werden.

© SZ vom 19.06.2020 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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