Premier League:Chelsea klettert

Lesezeit: 2 min

Den Verteidiger mit flinkem Haken ausgetrickst – und ab die Kugel, trocken ins kurze Eck: Chelsea-Torschütze Christian Pulisic. (Foto: imago images/PA Images)

Der Gegner des FC Bayern im Achtelfinale der Champions League rückt auf Rang drei vor. Arsenal dagegen stolpert gegen Leicester und verliert den Anschluss zu den Königsklassen-Rängen.

Nein, der FC Bayern muss sich wohl keine großen Sorgen machen um seine Teilnahme am Finalturnier der Champions League (ab 12. August). Aktuell wird ja eher erörtert, ob die Münchner für diese Corona-bedingte Sonderveranstaltung in Lissabon nun sehr, halbsehr oder sehrsehrsehr zu favorisieren sind. Mit dem Gewinn des Henkelpotts könnten die in Deutschland wieder mal maximal preisgekrönten Bayern ihr Triple von 2013 wiederholen. Dem Turnier in Portugal ist allerdings noch ein Achtelfinal-Rückspiel vorgeschaltet, das für die Bayern nach dem klaren 3:0-Auswärtssieg im Februar beim FC Chelsea als Formsache gilt. Ihr Gegner aus London jedoch, so viel lässt sich sagen, ist gerade richtig gut drauf.

Mit einem 3:2 (2:1) im Londoner Stadtderby bei Crystal Palace sprang Chelsea am Dienstagabend in dieser so speziellen Saison auf Platz drei der Premier League. Gut, der sichere Meister FC Liverpool liegt meilenweit entfernt, doch im ersten Jahr unter Trainer Frank Lampard und ohne den langjährigen Frontmann Eden Hazard (zu Real Madrid) wäre das Erreichen der Champions League ein schöner Erfolg für die Blauen von der Stamford Bridge. Mit vier Siegen in fünf Spielen seit dem Restart ist Chelsea der Königsklasse sehr nahe - während drei Andere aus dem Elitekreis der "Big Six", der großen Sechs in England - Manchester United, Arsenal und Tottenham -, in der Tabelle hinterherhecheln. Bei Crystal Palace brachte der französische Stürmer Olivier Giroud Chelsea früh in Führung (6.). Beim 2:0 (27.) zeigte dann der frühere Dortmund-Profi Christian Pulisic eine Lehrvideoszene für die Rubrik "Torabschluss nach Finte": den Verteidiger mit flinkem Haken ausgetrickst - und ab die Kugel mit links ins kurze Eck. Und weil Tammy Abraham ein fein herauskombiniertes 3:1 (71.) nachlegte, konnte Chelsea die Gegentore durch Zaha (34.

) und Benteke (72.) verschmerzen. DFB-Nationalverteidiger Antonio Rüdiger saß diesmal auf der Bank, er freut sich aber schon auf seinen in Kürze in London erwarteten neuen Mitspieler Timo Werner (aus von Leipzig) - und vielleicht kommt ja weitere deutsche Verstärkung durch den Leverkusener Kai Havertz. Den Sprung auf Platz drei verdankte Chelsea indes dem 1:1 im Verfolgerduell zwischen Stadtrivale FC Arsenal und Leicester City. Die Siegesserie und Aufholjagd von Arsenal schien sich fortzusetzen, nach dem 1:0 durch Pierre-Emerick Aubameyang (21.) lagen die Gunners bis kurz vor Feierabend vorne. Doch nach einer roten Karte gegen Arsenals Nkethia, der sich ungestüm kurz nach seiner Einwechslung vom Feld foulte (75.), glich Leicesters Torjäger Jamie Vardy spät aus (84.).

Das Überraschungsteam aus Leicester, das zuletzt oft remis spielte, sackte ab auf Platz vier, die Qualifikation für die Champions League ist nun doch noch in Gefahr. Für Arsenal allerdings war das 1:1 eine verpasste Großchance. Der Rückstand auf die hoch dotierten Königsklassen-Ränge beträgt nach wie vor neun Punkte.

© SZ vom 09.07.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: