Pferdesport:Totilas-Comeback: «Der Name zieht noch immer»

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Hagen/Osnabrück (dpa) - Hagen ist für Totilas die letzte Chance. Nach fast einem Jahr Pause soll das berühmteste und teuerste Dressurpferd der Welt sein Comeback geben - wieder einmal.

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Hagen/Osnabrück (dpa) - Hagen ist für Totilas die letzte Chance. Nach fast einem Jahr Pause soll das berühmteste und teuerste Dressurpferd der Welt sein Comeback geben - wieder einmal.

Beim Nationenpreis-Turnier in Hagen am Teutoburger Wald muss Matthias Rath am Wochenende mit dem 15 Jahren alten Hengst antreten und glänzen, um auf den letzten Drücker doch noch ins EM-Team zu rutschen. Bundestrainerin Monica Theodorescu hofft auf eine gelungene Rückkehr, doch ihre Skepsis war nicht zu überhören: „Bisher war immer wieder was. Er ist ein schwieriger Fall, was die Gesundheit angeht.“

Es ist eine Leidensgeschichte ohnegleichen. Seit das Pferd im Herbst 2010 für geschätzte zehn Millionen aus den Niederlanden zu Rath wechselte, gab es mehr unfreiwillige Pausen als Wettkampfzeiten. Zuletzt startete das Paar vor einem knappen Jahr in Aachen, ehe kurz danach das Aus für die WM folgte. Jetzt hofft Rath auf die EM Ende August in Aachen.

Zumindest die Generalprobe war vielversprechend, wenn auch geheim und wenig glamourös. Vor rund 40 Zuschauern und ein paar Kühen absolvierte Rath vor knapp zwei Wochen bei einem ländlichen Turnier im niederländischen Hulten eine „Trainingseinheit unter Turnierbedingungen“, wie der Reiter es nannte. Der Versuch, den unangekündigten Test zu verheimlichen, gelang nicht - im Internet gab es kurz danach ein Video.

„Da ist ja immer ein bisschen Geheimhaltung dabei“, sagte der Hagener Turnierchef Ullrich Kasselmann. Auch deshalb habe er keine Werbung mit Totilas für das Turnier gemacht. Gleichwohl lockt die angekündigte Rückkehr die Zuschauer zum Turnier am Teutoburger Wald. „Der Name zieht noch immer“, sagte der Turnierchef. „Die Tribünen werden voll sein.“

Er rechnet mit täglich bis zu 4000 Zuschauern bei der viertägigen Veranstaltung in der Nähe von Osnabrück, in deren Mittelpunkt der Wettbewerb der Dressur-Nationalmannschaften am Donnerstag steht. Der erste Wettkampf von Totilas und Rath ist für Freitag geplant. Das Paar konnte sich wegen des späten Comebacks nicht für das Hagen-Quartett qualifizieren.

Theodorescu hofft, dass der immer wieder lange pausierende Totilas nun endlich fit ist. „Wenn er keine Probleme hat, ist er ein Spitzenpferd“, sagte die Bundestrainerin. „Letztes Jahr in Aachen hat er großartig gewonnen.“ Mit zwei Siegen krönten Rath und Totilas die damalige Rückkehr in den Wettkampf - ehe erneut eine lange Pause folgte.

Insofern sind die Zweifel nicht gering. Sie habe „durchaus Bedenken“, sagte Theodorescu. Bei ihren Besuchen im Training bei dem niederländischen Coach Sjef Janssen machte das Pferd einen sehr guten Eindruck, aber: „Wir müssen schauen, wie die Haltbarkeit ist. Letztes Jahr sah es ja auch sehr gut aus, aber dann hat es nicht gereicht.“

Beim ursprünglich geplanten Comeback bei der deutschen Meisterschaft in Balve war Totilas noch nicht fit. Seit der Genesung „arbeiten wir ganz bewusst sehr langsam wieder an Kraft, Ausdauer, Ausdruck und Präzision“, sagte Rath dazu. Im Vordergrund steht Totilas‘ Gesundheit, und dazu gehört dann auch, dass wir uns die Zeit nehmen, die er braucht.

Der 30-Jährige aus Kronberg reitet daher nicht in den Prüfungen für die Mannschaftsreiter, sondern in Wettbewerben des Rahmenprogramms. Seine vier Konkurrenten um eines der vier Tickets für die EM starten hingegen im Nationenpreis: Kristina Sprehe, Isabell Werth, Jessica von Bredow-Werndl und Hubertus Schmidt.

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