Pferdesport:Theodorescu plant Olympia - Bröring-Sprehe vor Hochzeit

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Aachen (dpa) - Die Bundestrainerin dachte schon an Olympia in Rio im nächsten Jahr, ihre Meister-Schülerin nur an ihre Hochzeit in Dinklage nächste Woche.

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Aachen (dpa) - Die Bundestrainerin dachte schon an Olympia in Rio im nächsten Jahr, ihre Meister-Schülerin nur an ihre Hochzeit in Dinklage nächste Woche.

Nach dem Ende der Dressur-EM in Aachen setzen Monica Theodorescu und die zweimalige Silbermedaillen-Gewinnerin Kristina Bröring-Sprehe erst einmal sehr unterschiedliche Schwerpunkte. „Die nächsten Tage werden anstrengend, glaube ich. Ich habe noch viel zu organisieren, was die Hochzeit angeht“, sagte die 28-jährige Bröring-Sprehe, die am Samstag in ihrer Heimat ihren Mann Christian nun auch kirchlich heiraten wird.

Neben ihren EM-Teamkollegen Isabell Werth, Jessica von Bredow-Werndl und Matthias Rath hat sie auch ihre Trainerin eingeladen. Bröring-Sprehe und die dreimalige Team-Olympiasiegerin arbeiten seit der EM 2013 eng zusammen - mit Erfolg. „Ich glaube, das passt mit uns“, sagte Bröring-Sprehe.

In Aachen etablierten sie und ihr 14 Jahre alter Zuchthengst sich mit zwei zweiten Plätzen im Grand Prix Special und der Kür als größte Herausforderer von Charlotte Dujardin. Die britische Doppel-Olympiasiegerin Dujardin und ihr Ausnahmepferd Valegro verteidigten zwar ihre Einzel-Titel erfolgreich, doch die Dominanz war nicht mehr so erdrückend wie zuvor.

„Dass wir so dicht rankommen, hätte ich - ehrlich gesagt - nicht gedacht. Wir sind dem Ziel schon etwas näher gekommen“, sagte Bröring-Sprehe. Lob gab es von ihrer Lehrmeisterin. „Kristina und Desperados sind immer mehr gereift und gefestigter und einfach richtig gut zusammengewachsen, so dass sie jetzt absolut Weltklasse sind“, sagte Theodorescu.

Nach der für sie nicht gerade einfachen Heim-EM beginnt nun für die Bundestrainerin die Suche nach den olympia-tauglichen Kombinationen hinter ihrem Vorzeige-Duo. Das Ziel für Rio: Olympiasieg mit der Mannschaft. „Wir sind nicht mehr auf Gold abonniert. Aber es ist nach wie vor in Reichweite“, sagte die 52-Jährige mit Blick auf den enttäuschenden EM-Platz drei hinter den Niederlanden und Großbritannien. Man habe gesehen, „dass auch im Mannschaft-Wettbewerb alles eine Frage der Tagesform ist“.

Sie rechnet unter anderem mit der fünfmaligen Olympiasiegerin Isabell Werth mit der derzeit verletzte Bella Rose. Diesen beiden traut Theodorescu sogar zu, in das Duell Bröring-Sprehe-Dujardin einzugreifen. „Wenn alles wieder gut läuft und sie gut in Form kommt, denke ich, dass wir für die Einzelmedaillen zwei Eisen im Feuer haben.“ In Aachen hatte Werth mit ihrem Zweitpferd Don Johnson überzeugt.

Als weitere Kandidatenpaare stehen Hubertus Schmidt mit Imperio, Championats-Debütantin Jessica von Bredow-Werndl mit Unee, Team-Weltmeisterin Fabienne Lütkemeier mit D'Agostino oder Olympia-Teilnehmerin Anabel Balkenhol mit Dablino in Theodorescus Fokus.

Zwei Namen fehlen allerdings: Matthias Rath und Totilas. Nach ihrem Aus bei der EM kann sich niemand mehr vorstellen, dass der mittlerweile 15 Jahre alte Millionen-Hengst im Flugzeug nach Rio stehen wird. „Er bleibt ein Schwachpunkt, was die Gesundheit betrifft. Natürlich sollte es so sein, dass alle vier Pferde 100-prozentig fit sind“, sagte Theodorescu über das Problem-Pferd.

Mitbesitzer Paul Schockemöhle plädierte für ein Karriereende. „Ich bin derzeit der Meinung, dass es nicht gut wäre, wenn er zurückkehrt“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Montag). „Ein neuer Anlauf wird immer schwieriger.“ Die letzte Entscheidung liegt aber bei Matthias Rath und dessen Stiefmutter und zweite Totilas-Besitzerin Ann-Kathrin Linsenhoff. Für Theodorescu spielt das keine Rolle mehr.

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