Pferdesport:Lob für von Bredow-Werndls: «Hat das Küken gut gemacht»

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Aachen (dpa) - Von Druck wollte Jessica von Bredow-Werndl danach nicht sprechen. Dennoch war der Dressurreiterin die Erleichterung nach ihrer Premiere bei einem internationalen Championat anzumerken.

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Aachen (dpa) - Von Druck wollte Jessica von Bredow-Werndl danach nicht sprechen. Dennoch war der Dressurreiterin die Erleichterung nach ihrer Premiere bei einem internationalen Championat anzumerken.

Mit einem couragiertem Ritt auf ihrem Hengst Unee hatte die 29-Jährige bei den Europameisterschaften in Aachen die deutsche Equipe vorläufig in Führung gebracht und eine gute Basis für eine erfolgreiche Titelverteidigung gelegt.

„Ich habe versucht, mir keinen Druck zu machen. Ich habe mir gedacht, das ist auch eine Belohnung für die Arbeit der letzten Jahre“, meinte von Bredow. Mit 75,200 Prozentpunkten lag die Aufsteigerin des Jahres nach 17 Reitern zunächst klar vorn und ließ die Starter der Konkurrenten aus den Niederlanden und Großbritannien hinter sich.

„Es war eine sehr ordentliche Runde, mit kalkuliertem Risiko auch im Hinblick auf die Mannschaft“, analysierte von Bredow-Werndl. „Der ein oder andere Fehler war leider drin. Aber für ein  Championats-Debüt kann ich zufrieden sein.“ Lob gab es von Equipe-Chef Klaus Roeser: Das hat das Küken richtig gut gemacht.

Am Nachmittag folgte die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth mit Don Johnson. Matthias Rath auf Totilas und Kristina Bröring-Sprehe auf Desperados sollen am Donnerstag den 23. Team-Titel bei einer EM perfekt machen. Von Bredow-Werndl blickte schon einmal auf die Einzel-Entscheidung im Grand Prix Special am Samstag: „Jetzt kann ich volles Risiko gehen. Ich habe nichts zu verlieren, nur zu gewinnen.“

Am Mittwoch hatte sie die schwierige Rolle als erste deutsche Starterin. Zudem ritt sie mit Unee erstmals in einer solch großen Arena wie das 40 000 Zuschauer fassende Hauptstadion. „Wir wurden mit tosendem Applaus begrüßt. Das war Wahnsinn. Das hat aber gleichzeitig auch das Pferd etwas irritiert“, sagte sie. Unee kenne große Bühnen, „aber Aachen ist dann doch eine andere Liga“.

„Das war ein toller Auftritt“, meinte Bundestrainerin Monica Theodorescu und beschrieb die Herausforderung für den Neuling. „Es ist immer etwas anderes, in ein so großes Stadion zu reiten. Aber es ist vor allem etwas anderes, für Deutschland zu reiten.“

Von Bredow-Werndl, die seit 2013 mit dem Vielseitigkeitsreiter Max von Bredow verheiratet ist, zählt zu den neuen Gesichtern im Dressur-Sport. Beim Weltcup-Finale in Las Vegas wurde sie in diesem Jahr Dritte. Sie hat sich nach vorn gearbeitet. Phasenweise unterstützt von Isabell Werth, von der sie gemeinsam mit ihrem Bruder Benjamin Werndl gelernt hat. Die Geschwister betreiben in Aubenhausen ein Dressurausbildungszentrum.

Nun reitet von Bredow-Werndl mit Werth im EM-Team und ist eine Bereicherung für das Theodorescu-Team. „Sie ist ein offener, neugieriger und positiver Mensch“, sagte die Bundestrainerin. Nur in einem Punkt gibt es ab und an Probleme - wenn die Mannschaft ins Steakhouse essen geht: Sie ist Vegetarierin. Theodorescu: „Wir sagen ihr dann, dass wir ihr auch eine Möhre mitnehmen.“

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