Olympische Winterspiele:Schon 39 Corona-Fälle nach Anreise

Lesezeit: 1 min

Bei der ersten Anreisewelle zu den Winterspielen in Peking sind 39 Corona-Fälle bei Olympia-Beteiligten festgestellt worden. Es seien keine der 171 Athleten und Mannschaft-Funktionäre von den positiven Tests am Flughafen betroffen gewesen, teilten die chinesischen Organisatoren am Sonntag mit. Die Fälle verteilen sich demnach unter den 2415 anderen Akkreditierten, die seit dem 4. Januar in Peking angekommen sind. Bei den Winterspielen gelten strenge Corona-Richtlinien. Vor der Anreise müssen alle Beteiligten zwei negative PCR-Tests nachweisen. Nur mit Impfnachweis kann eine dreiwöchige Quarantäne vermieden werden.

In der Debatte um die Corona-Testregeln in Peking hat das Internationale Olympische Komitee unterdessen das Vorgehen verteidigt. Es sei das Ziel der Organisatoren, "Omikron nicht in die geschlossene Blase zu lassen", erklärte der IOC-Arzt Brian McCloskey, der die Medizinische Expertenkommission bei Olympia in China anführt, in einer Mitteilung. Umstritten ist vor allem, dass die Peking-Organisatoren andere Grenzwerte ansetzen, ab wann ein Olympia-Teilnehmer als positiv gilt. Es sei wahrscheinlicher, dass vor ihrer Abreise negativ getestete Sportler nach ihrer Ankunft positiv getestet werden könnten, räumte McCloskey ein.

Mehrere Athleten und Funktionäre wie der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier habe die Vorgaben der Organisatoren kritisiert. Im Fokus steht dabei der CT-Wert, der theoretisch angibt, wie ansteckend ein Corona-Infizierter ist. Je niedriger der Wert ist, als desto ansteckender gilt eine Person. In Deutschland gilt ein Getesteter ab einem Wert von über 30 als nicht mehr infektiös. In China ist dieser Wert auf 40 festgelegt. Damit wolle man die Verbreitung des Virus verhindern, so McCloskey. Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Georg Hackl kritisiert die Teststrategie scharf und forderte in der Welt am Sonntag, "die Spiele wegen des Virus zu verschieben".

© SZ vom 24.01.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: