Meldungen:Ludwig und Kozuch stehen im Achtelfinale

Laura Ludwig

Für Laura Ludwig hat sich der Einsatz gelohnt.

(Foto: AP)

Die Beachvolleyballerinnen besiegen Japan in zwei Sätzen. Eine 13-jährige Japanerin gewinnt Gold mit dem Skateboard, Jan-Lennard Struff scheidet im Tennis aus, die russischen Turner brillieren. Die Meldungen aus Tokio.

Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig hat mit ihrer Partnerin Margareta Kozuch in Tokio das Achtelfinale erreicht. Das Duo aus Hamburg gewann am Montag sein zweites Gruppenspiel gegen die Japanerinnen Megumi Murakami/Miki Ishii 2:0 (21:17, 22:20) und ist sicher Zweiter in Gruppe F. Das Spiel gegen Tschechien findet wegen des positiven Coronatests bei Marketa Slukova nicht statt und wird ebenfalls als Sieg für Ludwig/Kozuch gewertet.

Sollten Murakami/Ishii am Donnerstag gegen die Schweizerinnen Tanja Hüberli und Nina Betschart gewinnen, könnten die Deutschen trotz der Niederlage zum Auftakt sogar noch Gruppensieger werden.

Auf dem Weg zum ersten Sieg in Japan für eines der drei Beach-Duos aus Deutschland brauchten Ludwig/Kozuch bis zum 15:12, ehe sie den ersten Satz unter Kontrolle brachten. Im zweiten Satz erarbeiteten sich die Japanerinnen beim 6:10 früh einen Vier-Punkte-Vorsprung. Ludwig/Kozuch brauchten bis zum 14:14, ehe erstmals der Ausgleich gelang. Das 18:17 war dann die erste eigene Führung, den zweiten Matchball nutzten sie schließlich zum Sieg.

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Skateboard: Die erst 13-jährige Momiji Nishiya hat als erste Skateboard-Olympiasiegerin Geschichte geschrieben. Die Japanerin setzte sich mit 15,26 Punkten gegen die ebenfalls erst 13 Jahre alte Brasilianerin Rayssa Leal (14,64) und die 16-jährige Funa Nakayama (Japan/14,49) durch. Nishiya sicherte sich wie Landsmann Yuto Horigome am Sonntag den Street-Olympiasieg, es ist Japans bereits sechstes Gold bei den Spielen von Tokio.

Leal verpasste es knapp, die jüngste Olympiasiegerin der Geschichte zu werden. Mit ihren 13 Jahren und 116 Tagen hätte sie die US-Schwimmerin Marjorie Gestring abgelöst, die 1936 in Berlin im Alter von 13 Jahren und 268 Tagen Gold gewann. Nishiya wird am 30. August 14 Jahre alt. Die favorisierten Leticia Bufoni und Pamela Rosa (beide Brasilien) schieden dagegen bereits in den Vorläufen am Montagvormittag (Ortszeit) aus. Die 28-jährige Bufoni war 2017 als erste Skaterin mit einem Profivertrag ausgestattet worden und galt ebenso wie die Weltranglistenerste Rosa im Ariake Urban Sports Park als Goldanwärterin.

Gefahren wurde zunächst in zwei Läufen, hier lag die Niederländerin Roos Zwetsloot, 20, als einzige Europäerin vorne. Anschließend zeigten die Athleten noch jeweils fünf Einzeltricks. Insgesamt vier Leistungen gingen in die Gesamtwertung ein. Die Juroren bewerteten dabei Schwierigkeit, Geschwindigkeit, Originalität und Ausführung sowie die Zusammensetzung der Läufe.

Hockey: Die deutschen Hockey-Frauen haben am Montag mit einem 2:0 (1:0) gegen Indien auch ihr zweites Vorrundenspiel gewonnen. Nike Lorenz (12. Minute) und Anne Schröder (35.) erzielten die Tore für den Olympia-Dritten von 2016, der nur bei einem Siebenmeter für Indien kurz nach dem Wechsel in Gefahr geriet. Torfrau Julia Sonntag (32.) parierte aber den Schuss von Gurjit Kaur. Nächster deutscher Gegner ist am Mittwoch Irland.

Tennis: Jan-Lennard Struff hat Novak Djokovic auf dessen angestrebtem Weg zu einem neuen Kapitel in der Tennis-Historie nicht aufhalten können. Die deutsche Nummer zwei musste sich dem Weltranglisten-Ersten aus Serbien am Montag bei den Olympischen Spielen in Tokio 4:6, 3:6 geschlagen geben. Djokovic hat in diesem Jahr die Chance, als erster Profi bei den Herren den Golden Slam zu gewinnen. Dafür fehlen ihm noch Olympia-Gold und der Titel bei den US Open. Bei den drei anderen Grand-Slam-Turnieren hat der Serbe 2021 bereits triumphiert.

Souverän war zuvor Alexander Zverev ins Achtelfinale eingezogen. Der Weltranglistenfünfte aus Hamburg hielt den 108 Plätze schlechter klassierten Kolumbianer Daniel Elahi Galan am Montag auf dem Centre Court in Tokio bestens in Schach und feierte nach 70 Minuten ein ungefährdetes 6:2, 6:2. Zverev ließ keine einzige Breakchance zu und musste nicht einmal großartig glänzen. Erstmals richtig gefordert dürfte Zverev bei seinem Olympia-Debüt aber im Achtelfinale werden, dort wartet der erste namhafte Gegner: Entweder trifft der 24-Jährige auf den an Position 13 gesetzten Italiener Lorenzo Sonego oder Nikolos Basilaschwili aus Georgien.

Anna-Lena Friedsam ist dagegen als letzte deutsche Vertreterin im Tennis in der zweiten Runde ausgeschieden. Die 27 Jahre alte Olympia-Debütantin war am Montag gegen die favorisierte French-Open-Finalistin Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland chancenlos und verlor mit 1:6, 1:6. "Ich habe mich wie von einer Dampflok überfahren gefühlt", sagte Friedsam im ZDF: "Es ging schnell vorbei. Sie hat unglaublich gut gespielt und hat mich zu keinem Zeitpunkt reinkommen lassen."

Kunstturnen: Die deutschen Turner haben im Mehrkampf als Mannschaft abgeschlagen den achten und letzten Platz belegt. Zwei Tage nach der nahezu fehlerfreien Teamleistung erturnten Lukas Dauser, Andreas Toba, Nils Dunkel und Philipp Herder lediglich 238,495 Punkte.

Olympiasieger wurde nach einem packenden Dreikampf das Team des Russischen Olympischen Komitees. Die Riege um Welt- und Europameister Nikita Nagorni verwies mit 262,500 Punkten am Ende souverän Vorgänger Japan (262,397) auf den zweiten Platz. Bronze sicherte sich China mit 261,894 Punkten.

Triathlon: Kristian Blummenfelt hat die britische Dominanz bei Sommerspielen durchbrochen und ist Olympiasieger im Triathlon. Der Norweger gewann am Montag im Odaiba Marine Park von Tokio mit elf Sekunden Vorsprung vor dem Briten Alex Yee, dessen Landsmann Alistair Brownlee in London und Rio triumphiert hatte. Bronze sicherte sich der Neuseeländer Hayden Wilde. Die deutschen Starter Jonas Schomburg und Justus Nieschlag belegten die Plätze 38 und 40. Dabei war Schomburg auf der Radstrecke von einem Sturz ausgebremst worden.

"Vor mir war eine Welle, ich konnte nicht mehr ausweichen und bin in die Gitter geknallt. Dadurch habe ich den Anschluss verloren. Ich hoffe, die Verletzungen sind nicht zu schlimm", sagte Schomburg. "Ich habe dann versucht, den olympischen Geist hochzuhalten und das Rennen vernünftig zu beenden. Auf der Laufstrecke habe ich alles rausgehauen." Blummenfelt setzte die entscheidende Attacke etwa einen Kilometer vor dem Ziel und jubelte bereits 200 Meter vor dem Ziel über den größten Erfolg seiner Laufbahn.

Basketball: Luka Doncic hat bei seinem Olympiadebüt gehörig die Muskeln spielen lassen und am Rekord gekratzt. Der NBA-Profi von den Dallas Mavericks führte Europameister Slowenien mit 48 Punkten zum überraschend klaren 118:100 (62:42)-Auftaktsieg über Argentinien. Für die Slowenen ist es die erste Olympia-Teilnahme. Doncic machte allein in der ersten Halbzeit 31 Punkte, die Olympiabestmarke von Oscar Schmidt verfehlte der 22-Jährige knapp. Dem Brasilianer waren 1988 in Seoul gegen Spanien 55 Zähler gelungen. Argentiniens früherer Starspieler Manu Ginobili war von Doncic schwer beeindruckt. "Eine Bestie", twitterte der 43-Jährige, Goldmedaillengewinner von Athen 2004 und viermaliger NBA-Champion mit den San Antonio Spurs, schon zur Pause.

Fechten: Peter Joppich ist in Tokio als letzter deutscher Florettfechter ausgeschieden. Der Routinier verlor im Achtelfinale gegen den Tschechen Alexander Choupenitch am Montag unglücklich mit 13:15. Eine Runde zuvor hatte er für eine Überraschung gesorgt und den an Position drei gesetzten Amerikaner Alexander Massialas besiegt. Benjamin Kleibrink hingegen schied gleich in seinem ersten Gefecht aus. Der Olympiasieger von 2008 unterlag dem Ägypter Alaaeldin Abouelkassem im Sechzehntelfinale mit 11:15. Auch für den dritten deutschen Starter, André Sanita, war in der zweiten Runde Schluss. Der Olympia-Debütant verlor gegen den italienischen Ex-Weltmeister Alessio Foconi klar mit 8:15.

Schwimmen: Anna Elendt ist im Halbfinale über 100 Meter Brust ausgeschieden. Die deutsche Rekordhalterin kam am Montag in 1:07,31 Minuten auf Platz 13 und war damit etwas langsamer als im Vorlauf. Halbfinal-Schnellste im Aquatics Centre war die Südafrikanerin Tatjana Schoenmaker in olympischer Rekordzeit von 1:05,07 Minuten. "Die Freude überwiegt auf jeden Fall, weil ich das Halbfinale geschafft habe. Damit habe ich erst gar nicht gerechnet. Das ist schon ein toller Erfolg", sagte die 19-Jährige nach ihrem Ausscheiden im ZDF.

Der britische Rekordmann Adam Peaty hat derweil seinen Olympiasieg von Rio über 100 m Brust bestätigt. Der achtmalige Weltmeister schlug nach 57,37 Sekunden als überlegener Sieger an. Seinen eigenen Weltrekord verpasste der 26-Jährige aber um fünf Zehntelsekunden. Zuvor hatte die kanadische Weltmeisterin Maggie MacNeil die schwedische Schwimm-Königin Sarah Sjöström über 100 m Schmetterling vom Thron gestoßen. MacNeil siegte in 55,59 Sekunden, Rio-Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Sjöström, die sich im Februar den rechten Ellbogen gebrochen hatte, musste sich deutlich geschlagen mit Rang sieben begnügen.

Die Australierin Ariarne Titmus hat überraschend die hohe Favoritin Katie Ledecky geschlagen und ist zu Gold über 400 Meter Freistil geschwommen. Die 20-Jährige setzte sich in 3:56,69 Minuten durch und lag 0,67 Sekunden vor Ledecky. Die 24-Jährige verpasste ihren sechsten Olympiasieg. Dritte im Aquatics Center wurde die Chinesin Bingjie Li in 4:01,08 Minuten. Bei ihrer Finalpremiere kam Isabel Gose auf einen achtbaren sechsten Platz über die 400 Meter.

Nachdem die 19-Jährige im Vorlauf in 4:03,21 Minuten deutschen Rekord geschwommen war, schlug die Magdeburgerin im Endlauf nach 4:04,98 Minuten an. Die guten Auftritte von Henning Mühlleitner als Vierter über 400 Meter Freistil und der von Gose über dieselbe Distanz machen Hoffnung für die Auftritte von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock und Vizeweltmeister Sarah Köhler über die noch längeren Distanzen.

Judo: Judoka Theresa Stoll ist überraschend schon in ihrem ersten Kampf gescheitert. Die 25-Jährige aus München unterlag im Achtelfinale der Georgierin Eteri Liparteliani und verpasste damit die mögliche Chance auf die erste Medaille für den Deutschen Judo-Bund. Stoll galt als EM-Dritte neben Weltmeisterin Anna-Maria Wagner als größte deutsche Medaillen-Hoffnung. Gegen Junioren-Weltmeisterin Liparteliani musste sie bei ihrem Olympia-Debüt eine Niederlage durch Ippon hinnehmen.

Bei den Männern schied Igor Wandtke in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm ebenfalls direkt in seinem Auftaktkampf aus. Der 31-Jährige aus Hannover unterlag dem Usbeken Khikmatillokh Turaev in der Verlängerung durch Bestrafungen. Damit finden die Finalkämpfe im legendären Nippon Budokan in Tokio auch am dritten Wettkampf-Tag bei Olympia ohne deutsche Beteiligung statt. Auch an den ersten beiden Tagen hatte es noch keinen Sieg für das deutsche Team gegeben.

Handball: Frankreich bleibt im olympischen Turnier auf Erfolgskurs. Das Team um Nikola Karabatic, der in Tokio seine fünften Sommerspiele bestreitet, besiegte Brasilien in der deutschen Vorrundengruppe A mit 34:29 (16:13) und unterstrich damit seine Medaillenambitionen. Für die Franzosen, die 2016 in Rio Silber geholt hatten, war es nach dem ebenso ungefährdeten 33:27 gegen Argentinien der zweite Sieg im zweiten Spiel. Beste Torschützen des Olympiasiegers von 2008 und 2012 gegen Brasilien waren Karabatic, Michael Guigou und Nicolas Tournat mit je vier Treffern. Frankreich ist am Mittwoch Gegner der deutschen Mannschaft.

Schießen: Skeetschützin Nadine Messerschmidt aus Suhl hat das Finale der besten sechs erreicht. Die 27-jährige Olympia-Debütantin, die im Vorjahr den Weltcup in Nikosia (Zypern) gewann und zuletzt EM-Vierte im kroatischen Osijek wurde, zog auf der Asaka Shooting Range mit 120 Scheiben und konstanten 24er Serien in der zweitägigen Qualifikation ins Finale ein. Da gleich drei Starterinnen 120 Scheiben verbuchten, gab es noch ein Ausschießen. Diese Runde schloss Messerschmidt als Zweitbeste mit fünf Treffern ab und landete somit auf Rang fünf. Beste Schützin der Qualifikation war die Chinesin Meng Wei, die sich nur einen Fehlschuss erlaubte und auf insgesamt 124 Scheiben kam. Damit egalisierte sie ihren eigenen Qualifikations-Weltrekord aus dem Jahr 2019.

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