1860 München:Bay nicht auf der Liste

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Der Münchner Staatsanwalt Matthias Braumandl zieht seine Kandidatur für den Verwaltungsrat kurz vor der Wahl am Sonntag zurück. Die Fanorganisation Pro1860 nominiert neun Personen, aber Karl-Christian Bay überraschend nicht.

Von Markus Schäflein

Der Wahlkampf um die Verwaltungsratssitze hat vor der Mitgliederversammlung des Fußball-Drittligisten TSV 1860 München am Sonntag Fahrt aufgenommen. Nachdem das oppositionelle "Team Profifußball", das wieder enger mit Investor Hasan Ismaik zusammenarbeiten will und von der Fanorganisation Arge unterstützt wird, als neunköpfiger Block auftrat, hat nun auch Pro1860 einen Wahlvorschlag gemacht: Die andere große Fanorganisation veröffentlichte am Donnerstag die neun Namen im Sinne der amtierenden e.V.-Seite. Alle Mitglieder des bisherigen Verwaltungsrats um den Vorsitzenden Markus Drees, sofern sie erneut kandidieren, finden sich darauf. Hinzu kommen der Architekt Christian Gross, Norbert Steppe, Geschäftsführer eines Tief- und Straßenbauunternehmens im Landkreis Augsburg, und Gerhard Mayer, SPD-Stadtrat in München und Leiter des Referats Finanzen beim Kreisjugendring München-Stadt.

Die Aufstellung der Liste sei als Reaktion auf das "Team Profifußball" zu verstehen, erklärte Pro1860: "Dieses Team versteht sich als Block und wird als solcher von der Arge-Führung zur (Block-)Wahl empfohlen. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich die Arge-Führung zum wiederholten Mal in ihrer Geschichte auf dem Holzweg befindet." Ohne eine eigene Pro1860-Liste bestehe "die große Gefahr, dass sich die Stimmen auf zu viele Kandidaten verteilen und das Team Profifußball auch ohne eine absolute Mehrheit bei den Stimmen alle Sitze (. . .) gewinnt".

Überraschend nicht auf der Liste findet sich der ehemalige Verwaltungsrats-Vorsitzende Karl-Christian Bay. In der Pro1860-Mitteilung heißt es: "Seine fachliche Qualifikation ist (. . .) für uns über jeden Zweifel erhaben. Wir sehen Bay weiter als Berater des Präsidiums und als entsandten Vertreter des Vereins im Aufsichtsrat der KGaA. Dafür braucht Bay aber kein Mandat im Verwaltungsrat des e.V., der schließlich das Präsidium kontrollieren soll. Wir halten eine solche Verquickung sogar für hinderlich und aus der Sache heraus unweigerlich beladen mit Interessenkonflikten."

Der Münchner Staatsanwalt Matthias Braumandl, der keiner der beiden Listen angehörte, hatte seine Kandidatur am Mittwoch zurückgezogen. Er wünsche sich einen Verwaltungsrat, in dem beide Fraktionen vertreten seien, teilte er mit.

© SZ vom 20.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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