Moderner Fünfkampf:Schöneborn vor Berliner Heim-WM: Reiten ist das A und O

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Berlin (dpa) - Mach's noch einmal, Lena Schöneborn. Selten hängt der Aufmerksamkeitsgrad einer Sportart so von einer Person ab wie bei der Modernen Fünfkämpferin aus Berlin.

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Berlin (dpa) - Mach's noch einmal, Lena Schöneborn. Selten hängt der Aufmerksamkeitsgrad einer Sportart so von einer Person ab wie bei der Modernen Fünfkämpferin aus Berlin.

Die Olympiasiegerin von Peking 2008 will bei der Heim-WM mit erfolgreichen Auftritten die Randsportart zumindest für eine Woche stärker in den Fokus rücken. „Die Wetter-Prognosen sind gut, und ich bin gut drauf“, kündigte die 29 Jahre alte Medaillenanwärterin ebenso mutig wie zuversichtlich an.

Schöneborn und die anderen neun WM-Teilnehmer des Deutschen Verbandes für Modernen Fünfkampf (DVMF) hoffen bei den Titelkämpfen von Montag bis 5. Juli im Berliner Olympiapark auf lautstarke Unterstützung der Zuschauer. Vor acht Jahren, als die WM 2007 schon einmal an der Spree stattfand und Schöneborn umjubelte Zweite wurde, klappte das prima. Ein Jahr später gewann sie Olympia-Gold und etablierte sich danach trotz bitterer Rückschläge wie in London 2012 in der Weltspitze.

Die vielseitige und anspruchsvolle Sportart hat sich seit Peking verändert. Die Disziplinen Schießen und Geländelauf wurden ähnlich wie beim Biathlon zum Combined zusammengelegt. „Damit hatte ich anfangs Probleme“, gestand Schöneborn. Dennoch startet die Wahl-Berlinerin als amtierende Europameisterin bei der WM, wo die rund 200 Aktiven mit mehreren Regel-Änderungen konfrontiert sind.

Die Wettbewerbe beginnen mit dem Schwimmen und nicht wie bisher mit dem Fechten. „Das erfordert ein anderes Aufwärmprogramm“, berichtete Bundestrainerin Kim Raisner. „Und ich muss morgens wacher sein beim Einschwimmen“, ergänzte Schöneborn. Ein WM-Novum ist das sogenannte Bonusfechten, das vor dem Reiten im Stadion unter freiem Himmel absolviert wird. „Für die Zuschauer ist das ein Showspektakel“, versprach Weltverbands-Präsident Klaus Schormann (Darmstadt).

„Für mich ist das Reiten das A und O“, erklärte Schöneborn. Im Fechten und Combined ist sie stark, im Schwimmen mittelprächtig, so dass es wichtig ist, wie sie mit einem zugelosten Pferd über den Parcours kommt. Dass die deutschen Mehrkämpfer die Tiere durch das tägliche Training kennen, wollte die routinierte Athletin aber nicht bestätigen: „Das wäre schön.“

Top-Favoritin bei den Damen ist London-Olympiasiegerin Laura Asadauskaite aus Litauen. Dahinter kommen ein Dutzend Athletinnen für die Podestplätze und drei Olympia-Tickets infrage. Vor dem Einzel am Donnerstag (Qualifikation) und Samstag (Finale) startet Schöneborn mit Annika Schleu bereits am Dienstag chancenreich in der Staffel. Platz vier aus dem Vorjahr kann und soll verbessert werden.

Der neue Herren-Bundestrainer Christian Sandow schickt ein junges Quartett mit Patrick Dogue, Fabian Liebig, Matthias Sandten und Christian Zillekens in den Einzel-Wettkampf. Angesichts der starken Konkurrenz wäre ein Top-Ten-Platz bereits ein großer Erfolg. Der Herren-Staffel mit Routinier Alexander Nobis und Marvin Dogue ist zum WM-Auftakt am Montag eher eine Überraschung zuzutrauen.

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