Leipzig:"Was Blechernes"

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Vorstellung im Trikot: der neue Leipziger Coach Julian Nagelsmann. (Foto: imago images / Picture Point LE)

RB gibt mit dem neuen Trainer Julian Nagelsmann forsche Ziele für die kommende Saison aus.

Julian Nagelsmann trug das neue RB-Trikot und gab sofort einen Vorgeschmack auf eine neue Leipziger Gute-Laune-Zeit. Der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten sprühte bei seiner offiziellen Präsentation vor Tatendrang, beim ersten Training wurde der 31-Jährige von mehr als 700 Zuschauern mit Applaus begrüßt. Für Selfies und Autogramme nahm sich Nagelsmann anschließend viel Zeit. "Wir stehen vor einer neuen Zeitrechnung", sagte Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff - und gab deutlich zu verstehen, dass der Bundesliga-Dritte der Vorsaison mit Nagelsmann ehrgeizige Ziele in Angriff nehmen möchte: "Wir haben Blut geleckt, auch mit dem Pokalfinale. Wir wollen in der Bundesliga wieder angreifen."

Nagelsmann, gern forsch und schlagfertig, formulierte seine kurzfristigen Ambitionen etwas zurückhaltender. Doch innerhalb der vier Jahre, die sein Vertrag in Leipzig gilt, wäre es "schon schön, auch mal etwas Größeres zu gewinnen und irgendetwas Blechernes zu holen, aus Metall, Gold oder Silber", sagte der bisherige Hoffenheim-Coach. Größere sportliche Reformen bei RB nach dem Weggang von Sportdirektor und Übergangs-Coach Ralf Rangnick (künftig globaler Fußballchef von Red Bull) hält Nagelsmann aber nicht für notwendig. Er wolle das Vorgefundene nicht umwälzen: "Die RB-DNA wird weiterhin die Basis sein", sagte er über den seit Jahren bevorzugten aggressiven, schnellen Umschaltfußball: "Ich liebe diese Art zu spielen, weil sie sehr emotionalisiert."

Mit Nagelsmann auf dem Platz waren am Montag auch der neue Co-Trainer Moritz Volz - und 23 Spieler, darunter auch Leistungsträger Timo Werner. Die Zukunft des 23 Jahre alten Mittelstürmers ist aber weiter ungeklärt. "Wir sind in Gesprächen", sagte der neue Sportdirektor Markus Krösche (bisher SC Paderborn). Werners Vertrag ist noch bis Juni 2020 gültig. Der Angreifer selbst schweigt seit Monaten beharrlich zur Frage, ob er zum FC Bayern wechseln wird. Problem für RB: In einem Jahr bekäme der Klub keine Ablöse mehr für den Nationalspieler - ursprünglich hatte Leipzig daher einen Verbleib Werners in der neuen Saison ohne Vertragsverlängerung als "No go" bezeichnet.

Nagelsmann betrachtet Werner rein sportlich. Trainiere dieser gut, werde er spielen. "Wenn nicht, dann nicht." Bei einem weiteren Topspieler des Kaders, Emil Forsberg, machte Sportchef Krösche deutlich, dass ein Transfer für RB kein Thema sei: "Wir planen mit Emil, mehr gibt es dazu nicht zu sagen." Das erste Testspiel bestreitet RB an diesem Freitag in Leipzig gegen den FC Zürich. Am Samstag reist das Team dann ins Trainingslager nach Seefeld in Österreich.

© SZ vom 09.07.2019 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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