Leipzig:"Viel geht nicht mehr"

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Auf engstem Raum: Timo Werner stubste sich den Ball bei der Annahme in Position, drehte sich geschwind und erzielte sein 15. Saisontor. (Foto: Ronny Hartmann/AFP)

RB Leipzig macht mit einem Sieg über Freiburg zur Freude von Trainer Rangnick vorzeitig die Teilnahme an der Champions League perfekt.

Zum ersten Mal in seinen sieben Jahren bei RB Leipzig gab Ralf Rangnick den Rufen der Fans nach, die forderten: "Wir wollen den Trainer sehen!" Also ließ sich Rangnick in der Kurve feiern - und bedauerte das schnell. Eingehüllt in eine Kutte und mit Fanmütze auf dem Kopf sah Rangnick, wie ein paar Meter vor ihm ein Anhänger von der Tribüne aus in den Innenraum stürzte und sich dabei verletzte. Damit war bei Rangnick, 60, die Freude über Leipzigs vorzeitig gesicherten Einzug in die Champions League durch das 2:1 (1:0) über den SC Freiburg schwer getrübt. "Das war im Nachhinein fast tragisch", fand der Coach und Sportdirektor von RB. Denn der Fan hatte ihm zuvor Weste und Käppi zugeworfen und sich danach für ein Selfie am Zaun runtergehangelt. "Beim Aufkommen hat er sich, wie es aussieht, den Knöchel gebrochen", berichtete Rangnick später.

13 Ligaspiele ohne Niederlage in Serie - Vereinsrekord für Leipzig

Auf die vorzeitige Qualifikation für die Königsklasse vier Tage nach dem Erreichen des DFB-Pokalfinales gegen Bayern München war der RB-Trainer dennoch stolz. "Viel mehr geht nicht", fand Rangnick: "Die Jungs können stolz sein auf das, was sie in den letzten Monaten gerissen haben." Der mühsame Sieg gegen Freiburg war das 13. Ligaspiel in Serie ohne Niederlage - Vereinsrekord eingestellt. Noch wichtiger waren für die Spieler aber die Champions-League-Duelle in der kommenden Saison. "Das bedeutet viel für den Verein und die Fans", sagte der Siegtorschütze Emil Forsberg (78./Handelfmeter), der sich allerdings namhaftere Gruppengegner als bei der Königsklassen-Premiere vor zwei Jahren wünschte: "Man will immer gegen die besten Mannschaften der Welt spielen."

Christian Streich, der Coach der unterlegenen Freiburger, beglückwünschte seinen Leipziger Kollegen "zum Sieg, zu der herausragenden Rückrunde, zum Pokalfinale und zur Champions League und was noch alles", und würdigte "eine herausragende Arbeit, was hier geleistet wird, darüber brauchen wir nicht zu reden".

Dennoch war Streich auch sauer wegen des Handelfmeters: "Eigentlich ist der Videobeweis dafür eingeführt worden, um den Schiedsrichter zu helfen, damit er sich zurücknehmen kann, um dann die Korrektur aus Köln zu kriegen." Für ihn war unverständlich, dass der Unparteiische "am langen Pfosten steht und dann sagt, er ist sich hundertprozentig sicher, dass es Hand ist". Auch Rangnick stimmte ihm in dieser Szene zu, in der Keven Schlotterbeck den Ball an den Arm bekommen hatte: "Es war keine Absicht, ich hätte den Elfmeter nicht gegeben." Letztlich sprach Rangnick von ausgleichender Gerechtigkeit: Den Freistoß von Grifo, der zum 1:1 geführt hatte, hielt er für eine "krasse Fehlentscheidung". Zudem gab der Unparteiische den Ball frei, als RB-Torwart Grifo noch seine Mauer sortierte: "Das bekommt dann schon ein Geschmäckle, wie man im Schwäbischen sagt", fand Rangnick.

© SZ vom 29.04.2019 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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