Leipzig - Schalke 04 (15.30 Uhr):Die Torverweigerer

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Trostbedürftig: Schalkes glückloser Stürmer Breel Embolo (Mitte) nach dem 0:0 in der Champions League bei Galatasaray Istanbul. (Foto: AP)

RB Leipzig hat in den vergangenen Wochen am liebsten zu null gespielt - der darbende Gegner aus Westfalen verzweifelt dagegen an der miserablen Torquote. Trainer Tedesco steht dennoch nicht in der Kritik.

Für Fußball-Bundesligist RB Leipzig geht es um den Ausbau seiner Erfolgsserie. Für den FC Schalke 04 am Sonntag im Duell bei den Sachsen um das langersehnte und dringend notwendige Erfolgserlebnis. Ein Torfestival erwartet Leipzigs Coach Ralf Rangnick gegen seinen ehemaligen Klub jedoch nicht. "Es deutet nicht viel auf ein torreiches Spiel hin, aber wir können auch mit einem knappen Sieg leben", sagte der 60-Jährige.

Die Sachsen sind wettbewerbsübergreifend seit sieben Spielen ungeschlagen, haben in den vergangenen vier Spielen dreimal zu Null gespielt und nur drei Gegentore kassiert. Sie stehen mit 15 Punkten im oberen Tabellen-Drittel, die Gelsenkirchener sind mit sechs Zählern in Abstiegsgefahr. Doch Rangnick warnte davor, Schalke zu unterschätzen. "Wir wissen, dass wir den Gegner nicht nach dem aktuellen Tabellenplatz bewerten dürfen, da gehören sie nicht hin", meinte Rangnick. Die Gäste zeigten unter der Woche in der Champions League ansteigende Form - doch das Team offenbarte beim 0:0 bei Galatasaray Istanbul wieder das Manko des Vorjahreszweiten: die schwache Torausbeute - bislang gab es nur fünf eigene Tore in acht Ligapartien, neun in zwölf Pflichtspielen.

Für Rangnick verkauft sich Schalke derzeit unter Wert. "Bei Galatasaray hätten sie den Sieg klar verdient gehabt, und auch gegen Bremen waren sie sicher nicht die schlechtere Mannschaft", sagte Leipzigs Coach. Er ist zugleich voll des Lobes über den 33 Jahre alten Schalker Trainer Domenico Tedesco. Der Deutsch-Italiener hatte bei einem Praktikum für seinen Fußball-Lehrer beim damaligen Zweitligisten RB längere Zeit hospitiert. "Er ist klar, nüchtern, sachlich, das ist erstaunlich für sein Alter, aber ein weiterer Beleg dafür, dass es sich bei ihm um einen außergewöhnlich guten Trainer handelt", meinte Rangnick. "Wenn er sich so weiterentwickelt, werden ihm sicher in den nächsten Jahren weitere gute Entwicklungen und gute Stationen bevorstehen."

Zweifel an Tedesco gibt es auf Schalke kaum trotz des missglückten Saisonstarts - eher schon Verzweiflung über die vergebenen Chancen. Egal, was der Trainer-Aufsteiger der vergangenen Saison auch versucht - der Erfolg will sich nicht einstellen. "Wir arbeiten wie die Tiere, ackern ohne Ende", sagte der 33-Jährige, "aber wir belohnen uns nicht." Die unbefriedigende Torausbeute sei "definitiv keine Qualitätsfrage", betonte Tedesco, "wir haben Superstürmer." dpa, sid

© SZ vom 28.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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