Leipzig - Leverkusen (15.30 Uhr):Treffen mit der Antithese

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Mit reichlich Freude kehren die Leverkusener nach ihrem Weiterkommen in der Europa League in den derzeit so biederen Ligaalltag zurück. Doch dort wartet in Leipzig der Gegenentwurf der Leverkusener.

In Leverkusen werden sie derzeit froh sein, dass sie in einem Wettbewerb namens Europa League spielen. Mit 1:0 gewann Bayer Leverkusen am Donnerstag gegen den FC Zürich und qualifizierte sich damit vorzeitig für die Zwischenrunde. Das Selbstvertrauen können sie gut gebrauchen, denn das Alltagsgeschäft ist für die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich derzeit ein einziges Auf und Ab.

"Klar ist, dass wir in der Liga Nachholbedarf haben", sagte Herrlich im Vorfeld des Bundesligaspiels am Sonntag bei RB Leipzig (15.30 Uhr). Der erhoffte Effekt nach dem furiosen 6:2 bei Werder Bremen vor zwei Wochen blieb aus. Vergangenen Samstag setzte es eine 1:4-Niederlage gegen Hoffenheim. "Es gibt keine Vorgabe, wie viele Punkte es bis Weihnachten sein sollen. Wir denken immer von Spiel zu Spiel", sagte Herrlich. Mit elf Punkten aus zehn Spielen liegt Leverkusen nur auf Platz 13.

Die Vorzeichen, dass sich das ausgerechnet in Leipzig ändert, stehen allerdings denkbar schlecht. Leipzig bildet, wenn man so will, zurzeit die Antithese zu Leverkusen. In der Europa League bangt RB nach der 1:2-Niederlage in Glasgow um das Weiterkommen. Noch steht das Team von Ralf Rangnick zwar auf Platz zwei, doch Celtic rückte durch den verdienten Sieg punktgleich an Leipzig heran. In der Liga könnte es dagegen kaum besser laufen für die Leipziger: Die einzige Bundesliganiederlage der Leipziger datiert vom 1. Spieltag gegen Borussia Dortmund. Mit nur neun Gegentreffern stellt Leipzig hier die beste Defensive aller Mannschaft. 19 Punkte und Rang vier - damit liegt man in Leipzig mehr als im Soll.

Rangnick baut auf sein aggressives Spiel

Die Serie von neun Ligaspielen ohne Niederlage soll möglichst auch gegen Leverkusen aufrecht erhalten werden. Wie das gelingen kann, darüber äußerte sich Rangnick ungewohnt offen. "Bayer ist anfällig im Umschaltspiel in der Defensive", sagte der 60-Jährige. Zugleich warnte der Fußball-Lehrer freilich vor den Leverkusenern: "Sie haben eine große Qualität im Offensivbereich und ein gutes Tempo nach vorne."

Für dieses Tempo könnte auch wieder der zuletzt angeschlagene Leverkusener Karim Bellarabi sorgen. Auch der lange verletzte Chilene Charles Aránguiz hat gegen Zürich eine Stunde spielen können und ist wieder eine Option. "Wir müssen defensiv wach sein, gut verteidigen und aus der Balleroberung heraus dann attackieren und unser aggressives Spiel gegen den Ball durchsetzen", forderte Rangnick.

Verzichten muss er dabei eventuell auf Timo Werner. Der Einsatz des Nationalspielers ist wegen einer Zehenverletzung fraglich. Man müsse nun abwarten, wie Werner auf das Training reagiere, sagte Rangnick am Freitag.

© SZ vom 11.11.2018 / SZ, sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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