Leichtathletik-WM:Reus rennt ins Halbfinale

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Punktgenau auf Platz drei: Julian Reus schaffte es ins Halbfinale. (Foto: Getty Images for IAAF)
  • Die Leichtathletik-WM beginnt mit einem starken deutschen Sprinter: Julian Reus läuft ins Halbfinale über 100 Meter.
  • Auch Usain Bolt hat seinen ersten Auftritt - er joggt locker ins Ziel.
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Usain Bolt hat sich bei der Leichtathletik-WM in Peking ein erstes Fernduell auf Augenhöhe mit seinem Rivalen Justin Gatlin (USA) geliefert. Bolt gewann seinen Vorlauf über 100 m bei leichtem Gegenwind (0,1 m/s) in lockeren 9,96 Sekunden, Herausforderer Gatlin lief in seinem Rennen mit leicht irregulärem Rückenwind (2,1 m/s) aufreizend lässig 9,83 Sekunden.

Eine starke Leistung bot der deutsche Rekordhalter Julian Reus (Wattenscheid), der in 10,14 Sekunden Dritter seines Vorlaufs wurde und damit als erster Deutscher seit 1983 ein WM-Halbfinale über 100 m erreichte. Sven Knipphals (Wolfsburg) wurde in ordentlichen 10,31 bei Gegenwind von 1,4 m/s Vierter in seinem Rennen und schied aus. "Ich kann stolz sein, morgen gehe ich das ganz locker an", sagte Reus mit Blick aufs Halbfinale am Sonntag (13.10h Liveticker auf SZ.de), dem zwei Stunden später das Finale mit dem großen Schlagabtausch zwischen Bolt und Gatlin folgt.

Der achtmalige Weltmeister Bolt, der mit Ausnahme seines Fehlstart-Debakels bei der WM 2011 noch nie ein großes Finale über 100 m verloren hat, war nach vielen Problemen erst kurz vor der WM in Schwung gekommen. Erzrivale Gatlin, der mit 9,74 Sekunden schnellste Sprinter des Jahres, ist seit fast zwei Jahren über 100 m ungeschlagen, im WM-Finale 2013 war Zweiter hinter Bolt geworden.

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Neben Bolt und Gatlin gaben sich auch die weiteren Favoriten gaben sich keine Blöße: Ex-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika) gewann seinen Vorlauf locker in 9,95 Sekunden, auch Tyson Gay (USA) kam als Sieger in 10,11 eine Runde weiter. In Gatlin, Powell, Gay sowie Mike Rodgers mussten vier der besten Acht der Peking-Meldeliste bereits Dopingsperren absitzen.

Starke deutsche Dreispringerin

Die deutsche Dreisprung-Meisterin Kristin Gierisch (Chemnitz) hat mit etwas Mühe das Finale erreicht. Die Vierte der Hallen-EM qualifizierte sich mit 13,95 m im letzten Versuch als Elfte für das Finale der besten zwölf Athletinnen am Montag (13.05 Uhr MESZ). "Ich hatte einen wahnsinnigen Puls, war auch nicht gut am Brett. Das war alles etwas viel. Jetzt bin ich froh, dass ich das geschafft habe", sagte Gierisch.

Als bislang letzte Deutsche hatte Petra Lobinger 1997 das Finale erreicht und wurde damals in Athen Zehnte. Beste deutsche WM-Platzierung war der fünfte Platz von Helga Radtke bei der WM-Premiere 1993 in Stuttgart. Die größte Weite erreichte die Bulgarin Gabriela Petrowa mit 14,44 m. Die Titelverteidigerin Caterine Ibargüen (Kolumbien) kam mit 14,42 auf Rang zwei, die Jahres-Weltbeste Jekaterina Konewa (Russland) erreichte mit 14,12 Rang sieben.

Mo Farah hat derweil Gold über 10.000 Meter gewonnen und damit seinen Titel von Moskau erfolgreich verteidigt. Der 32 Jahre alte Doppel-Olympiasieger siegte im Endspurt nach 27:01,13 Minuten vor den Kenianern Geoffrey Kamworor (27:01,76) und Paul Tanui (27:01,76). Arne Gabius (Hamburg) wurde überrundet und kam in 28:24,37 auf Platz 17. Farah, der wegen seines des Dopings beschuldigten Trainers Alberto Salazar in die Schlagzeilen geraten war, siegte damit zum vierten Mal in Serie bei einer großen Meisterschaft über die 25 Stadionrunden. Zuvor hatte er bei Olympia 2012, der WM 2013 sowie der EM 2014 triumphiert. Am kommenden Samstag kann er zudem als erster Läufer zum dritten Mal in Folge Weltmeister über 5000 m werden.

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