Leichtathletik:Hürdenläufer Schirrmeister hört auf

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Hürdenläufer hat am Dienstag seine Leichtathletik-Karriere beendet und in einem Beitrag auf seiner Internetseite massiv das System der "Dualen Karriere" aus Leistungssport und paralleler Berufsausbildung kritisiert.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Hürdenläufer hat am Dienstag seine Leichtathletik-Karriere beendet und in einem Beitrag auf seiner Internetseite massiv das System der „Dualen Karriere“ aus Leistungssport und paralleler Berufsausbildung kritisiert.

„Ich sitze heute hier und habe den Kampf gegen das Monster der „Dualen Karriere“ verloren, schreibt der ehemalige deutsche Meister und U20-Europameister über 400 Meter Hürden. „Auch dieses Jahr bin ich an eine Grenze gekommen, die ich nicht mehr überschreiten möchte, nicht mehr überschreiten kann, vor allem aber nicht mehr überschreiten will. Ich bin am Ende meiner physischen und psychischen Leistungsfähigkeit für zwei Karrieren.“

Der 26-Jährige galt als große deutsche Hoffnung auf dieser besonders anspruchsvollen Laufstrecke. Noch vor zwei Jahren war der erste deutsche Athlet, der bei einer Team-EM den 400-Meter-Hürdenlauf gewann. Auf Dauer konnte er aber Leistungssport und sein Berufsleben bei der Sparkasse Dresden nicht miteinander verbinden. „Ich habe einen Aufwand von ca. 70 Stunden betrieben, um mir meine Träume zu verwirklichen. Das hat zwar mit Leistungssport viel zu tun, aber rein gar nichts mit Profisport“, schreibt Schirrmeister.

Die von zahlreichen Verbänden wie dem Deutschen Olympischen Sportbund oder auch dem Deutschen Leichtathletik-Verband propagierte „Duale Karriere“ nennt er „die schrecklichste Kreatur, die der Deutsche Sport geschaffen hat.“ Schirrmeister weiter: „Das Land will Medaillen, aber in die zweite Reihe investieren will es nicht.............“

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