Leichtathletik:Harting für frischere Präsentation der Leichtathletik

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Berlin (dpa) - Diskus-Olympiasieger Robert Harting wünscht sich statt verstaubter Formate eine frischere mediale Präsentation der Leichtathletik.

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Berlin (dpa) - Diskus-Olympiasieger Robert Harting wünscht sich statt verstaubter Formate eine frischere mediale Präsentation der Leichtathletik.

„Bei Skisprung-Übertragungen in aller Welt und der Formel 1 sieht der Zuschauer die Pfeile wackeln und bekommt Daten übermittelt“, sagte der 29-Jährige in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS). Dies erlaube den Zuschauern, die Geheimnisse des Skispringens zu durchschauen und die Technologie der Formel 1 zu erleben. In der Leichtathletik hätten dagegen nur Leute das Sagen, die sich „den Staub hin und her schieben“, meinte der Berliner.

„Die sollen junge Filmregisseure ranlassen, die erfinden sofort Dutzende neuer Kamerapositionen, neue Schnittmuster“, forderte der dreimalige Weltmeister, der bei den am 12. August beginnenden Europameisterschaften in Zürich seinen zweiten Titel holen will.

Thomas Kurschilgen, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), stimmt Harting in punkto Außenwirkung der olympischen Kernsportart prinzipiell zu. „Es gibt belegbare Tendenzen, die seit einigen Jahren zeigen, dass die Bindung der Zuschauer an die Weltmeisterschaften abnehmen und dass es nicht gelingt, die jungen Generationen als Zuschauer zu binden“, betonte er. Die Zuschauerzahlen in den WM-Stadien, aber auch im europäischen Fernsehen seien rückläufig. „Diese Tendenz ist nicht ungefährlich, bedarf Reformen in der Präsentation und Durchführung bei den Weltmeisterschaften“, sagte Kurschilgen.

Hartings „ultimatives Ziel“ ist, nach seinem Triumph 2012 in London 2016 in Rio de Janeiro noch einmal Olympiasieger zu werden. „Kein Mensch kann sich vorstellen, wie geil das war. Ich bin ein Junkie geworden. Man hat plötzlich Kraft für so vieles, man ist plötzlich so zufrieden, auf einmal konnte ich lachen“, verriet der Diskus-Riese.

Das Gold von London hat auch die Lebenseinstellung Hartings verändert. „Ich hatte früher den Antrieb, sportlich die Weltherrschaft zu erlangen. Jetzt habe ich den Ehrgeiz, mit neuen Parametern denselben Erfolg noch einmal zu erreichen.“

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