Leichtathletik:Harting: «Deutschland will mich nicht weglassen»

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Berlin (dpa) - Ein Robert Harting lässt sich nicht unterkriegen. Auch ein Kreuzbandriss wirft den Diskus-Riesen nicht aus der Bahn. Im Frühjahr 2015 will der Berliner wieder werfen - und irgendwann auch wieder der Chef im Ring sein.

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Berlin (dpa) - Ein Robert Harting lässt sich nicht unterkriegen. Auch ein Kreuzbandriss wirft den Diskus-Riesen nicht aus der Bahn. Im Frühjahr 2015 will der Berliner wieder werfen - und irgendwann auch wieder der Chef im Ring sein.

Im dpa-Interview spricht Harting über die schlimme Verletzung, über Motivation, seine Ziele und den ins Wasser gefallenen Urlaub.

Ein Kreuzbandriss, vier Tage nach Ihrem letzten Saison-Wettkampf. Wie groß war der Schock?

Harting:Ich wollte nach der Saison locker abtrainieren - das ist wirklich blöd. Es war total seltsam: Das Kreuzband ist gerissen, es tat weh, ich lag am Boden. Dann fängst du an, ein bisschen zu zittern, blöde Schweißausbrüche kommen. Aber ich wusste auch gleichzeitig nach dem ersten Schock, dass es nicht das Ende ist. Das ist eine Herausforderung, auf die ich sofort mental geantwortet habe. Das ist ein gutes Zeichen für mich als Sportler.

In vier Wochen müssen Sie unters Messer. Und dann brauchen Sie vor allem Geduld.

Harting:Es wird nicht langweilig. Es werden hoffentlich tolle Sachen passieren. Ich muss eine sehr gute Reha hinlegen. Ich brauche jetzt einfach Glück. Dann muss ich sehen, dass ich spätestens so im Juni gute Wettkämpfe machen kann. Ich glaube nicht, dass ich einen normalen Saisonaufbau hinkriege. Es wird auf jeden Fall eine Comeback-Situation.

Warum werden Sie erst in etwa vier Wochen operiert?

Harting:Das Innenband ist ja auch gerissen. Und das stabilisiert das Knie nach links und rechts. Und deswegen kann man das jetzt nicht machen. Die Chirurgen wollen das erst zuheilen lassen und dann das Kreuzband operieren.

Mindestens bis März weder Training noch Wettkampf - wann ist Robert Harting wieder der Chef im Ring?

Harting:Da will ich mich gar nicht festnageln, weil das keinen Sinn ergibt und unnötig Druck macht in der Reha. Ich habe über Jahre ein gutes Körpergefühl aufgebaut, und irgendwann bekommt man dann den Impuls, wann man wieder anfangen kann.

Sie hatten sich so sehr auf Ihren ersten Urlaub seit vier Jahren gefreut, Ihre Freundin Julia auch.

Harting:Der Urlaub fällt ins Wasser. Deutschland will mich nicht weglassen. Aber ich habe glücklicherweise eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen mit meiner Freundin. Das sieht man, dass das immer wieder ganz gut ist.

ZUR PERSON:Robert Harting ist Olympiasieger (2012), dreimaliger Weltmeister (2009/2011/2013) und zweimaliger Europameister (2012/2014) im Diskuswerfen. Der in Cottbus geborene Leichtathlet startet für den SCC Berlin. Am 18. Oktober wird Harting 30 Jahre alt. Der frühere Handballer wurde 2012 und 2013 zum „Sportler des Jahres“ gekürt.

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