Leichtathletik bei Olympia:Ein Brite, zwei Goldmedaillen

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80.000 Zuschauer in London feiern: Nach seinem Sieg über 10.000 Meter gewinnt Mohamed Farah aus Großbritannien auch über die halbe Distanz Gold. Im 800-Meter-Rennen der Frauen kommt eine Russin vor der Südafrikanerin Caster Semenya ins Ziel. Beim Speerwerfen gibt es eine Überraschung: Der Sieger kommt aus Trinidad und Tobago.

Die 10.000 Meter hatte Mohammed Farah bereits gewonnnen - und nun hat er das Ergebnis einfach noch einmal wiederholt: Der Brite gewann über 5000 Meter seine zweite Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2012.

Gewann auch die 5000 Meter: Mohammed Farah aus Großbritannien. (Foto: Getty Images)

Das Rennen hatte sehr langsam begonnen, doch dann entwickelte sich ein packender Schlusspurt. Etwa 700 Meter vor dem Ziel schob sich der 29-jährige Farah, der in Somalia geboren wurde, nach an die Spitze - und konnte den Vorsprung halten. Nach 13:41,66 Minuten überschritt er die Ziellinie, die 80.000 Zuschauer im Londoner Olympiastadion jubelten. Silber ging an den Äthiopier Dejen Gebremeskel, der in 13:41,98 gestoppt wurde. Bronze sicherte sich der Kenianer Thomas Longosiwa.

Nach dem Zieleinlauf machte Farah, der als erster Brite Gold über 5000 Meter gewann, erst einmal ein bisschen ein paar Sit-ups. Dann ging es auf die Ehrenrunde. Und für die benötigte er dann noch ein bisschen mehr Zeit als für den extrem langsamen Beginn des Rennens.

Das Rennen über 800 Meter der Frauen gewann Marija Sawinowa aus Russland - in 1:56,19 Minuten. Silber ging an Caster Semenya aus Südafrika. Die 21-Jährige war 2009 bei ihrem WM-Sieg in Berlin ins Rampenlicht geraten - ihr wurde vorgeworfen, sie sei ein Mann. Semenya musste sich einem Geschlechtstest und einer Hormonbehandlung unterziehen. Nach einer einjährigen Zwangspause holte sie bei der Weltmeisterschaft 2011 Silber und nun hat sie auch noch eine olympische Medaille. Bronze sicherte sich die Russin Jekaterina Poistogowa, die ganz knapp vor Pamela Jelimo lag. Die Kenianerin hatte einen Fehler gemacht, den man den 5000-Meter-Läufern nicht vorhalten konnte: Sie hatte zu schnell begonnen.

In der drittbesten jemals gelaufenen Zeit hat die favorisierte US-amerikanische 4x400-Meter-Staffel der Frauen Gold gewonnen. Mit 400-Meter-Olympiasiegerin Sanya Richards-Ross als Schlussläuferin rannte das US-Quartett in 3:16,87 Minuten zur Goldmedaille. Silber ging an Russland in 3:20,23 Minuten vor der Staffel aus Jamaika, die in 3:20,95 Minuten ins Ziel kam.

Recht zügig ging auch das Hochsprung-Finale zu Ende. Eigentlich war der Wettbewerb bis 22 Uhr angesetzt gewesen, doch schon um 21.35 Uhr stand die Gewinnerin fest: Die Favoritin Anna Tschitscherowa aus Russland hatte 2,05 Meter übersprungen - das gelang keiner anderen Athletin nach ihr. Silber ging an die US-Amerikanerin Brigetta Barrett, die 2,03 Meter übersprang. Mit ebenfalls 2,03 Meter ging Bronze an die Russin Swetlana Schkolina. Ariane Friedrich (Frankfurt/Main) war in der Qualifikation gescheitert.

Eine große Überraschung gab es am Samstagabend beim Speerwerfen. Bei recht widrigen Bedingungen blieben die Athleten meist weiter unter ihren Bestleistungen. Nur einer nicht: Keshorn Walcott. Der Sportler aus Trinidad und Tobago erzielte mit einer Weite von 84,58 Meter einen neuen Landesrekord und wurde Olmpiasieger. Auch Walcott konnte seinen Erfolg kaum glauben. "Ich war schon so froh, dass ich das Finale erreicht hatte", sagte er danach.

Silber ging an Alexander Pjatnizja (Ukraine) mit 84,51 Metern, Bronze an Antti Ruuskanen (Finnland) mit 84,12 Meter. Tino Häber aus Leipzig landete auf Rang acht. Favorit Matthias De Zordo aus Saarbrücken war bereits in der Qualifikation gescheitert - er hatte keinen gültigen Versuch.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/sid/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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