Kanu:Kanute Rauhe voller Power ins Heimspiel

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Kienbaum (dpa) - Ronny Rauhes letzter großer Titel liegt schon fünf Jahre zurück. Doch vor dem Heimspiel bei der Kanu-EM auf dem Beetzsee bei Brandenburg ist der Kajak-Athlet mit der größten Titelsammlung der Welt überaus zuversichtlich.

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Kienbaum (dpa) - Ronny Rauhes letzter großer Titel liegt schon fünf Jahre zurück. Doch vor dem Heimspiel bei der Kanu-EM auf dem Beetzsee bei Brandenburg ist der Kajak-Athlet mit der größten Titelsammlung der Welt überaus zuversichtlich.

„Ich bin seit vier Wochen Papa, und dass die ganze Familie am Wochenende dabei ist, motiviert mich extrem“, meinte der 32 Jahre alte Recke im Trainingszentrum Kienbaum.

Doch vor allem die Harmonie im Kajak-Zweier mit seinem neuen Partner Tom Liebscher euphorisiert den Olympiasieger und 13-maligen Weltmeister enorm. „Das ist wie ein Jackpot, ein Glücksfall, wie er nur alle paar Jahre mal vorkommt. Im Zweier über 200 Meter muss alles stimmen. Wir sind sicher, dass wir in jedem Rennen um den Sieg mitfahren können“, bekennt Rauhe. „Wir wären ja doof, wenn wir so eine günstige Konstellation nicht nutzen würden“, fügte er hinzu.

Erst nach der ersten Qualifikation im Frühjahr hatte Cheftrainer Reiner Kießler den beiden den Vorschlag gemacht, es mal in einem Boot zu versuchen. „Da es schon im gemeinsamen Training prima lief, habe ich sofort zugesagt“, bekannte der Super-Kanute, der schon vor 15 Jahren sein WM-Debüt gab. Der zwölf Jahre jüngere Tom Liebscher aus Dresden hatte im Vorjahr bei der WM in Duisburg mit dem Titel über die nicht mehr olympischen 500 Meter sein Können im Einer unterstrichen.

Als beide beim ersten Weltcup in Mailand gleich die Weltmeister Juri Prostrygay und Alexander Diaschenko aus Russland in die Schranken wiesen, schien sich ein neues Traumpaar gefunden zu haben. In Szeged klappte es wenige Wochen später jedoch nicht so traumhaft. „Da waren wir etwas müde. Aber es wäre ja auch verrückt, wenn es von Anfang an nur vorwärtsgegangen wäre. Jetzt kennen wir auch unsere Schwachstellen und arbeiten jeden Tag daran.“

In Brandenburg wollen sie die Russen erneut bezwingen und ein Signal für die WM in vier Wochen in Moskau setzen. „Natürlich ist die WM wie immer der Jahreshöhepunkt, aber in unserem Wohnzimmer wollen wir natürlich auch gut aussehen“, sagte der Potsdamer.

Beim Sommerfest in Kienbaum trug Rauhe an der Seite seiner Partnerin Fanny Fischer seinen am 10. Juni geborenen Sohn Till voller Stolz durch die Sportler-Reihen. „Auch wenn er noch nicht viel mitbekommt: Es freut mich, dass er am Wochenende erstmals seine Papa paddeln sieht“, meinte Rauhe lächelnd.

Insgesamt 23 EM-Medaillen - 14 Titel und neunmal Silber - gehören bisher zu seiner unvergleichlichen Sammlung. Das große Ziel zum Ende der Erfolgs-Karriere des deutschen Rekordmeisters mit 42 Titeln sind die fünften Olympischen Spiele. Nachdem er mit seinem inzwischen zurückgetretenen Partner Tim Wieskötter über 500 Meter einen kompletten Medaillensatz zwischen 2000 und 2008 einheimste, blieb Rauhe 2012 in London erstmals ohne olympisches Edelmetall und war sehr enttäuscht. „Es war einfach nicht mein Tag“, meinte er mit dem Abstand von zwei Jahren.

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