Kampf um Fifa-Spitze:Ali Bin Al Hussein will gegen Blatter antreten

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In Zukunft Gegner: Ali Bin Al Hussein (l.) mit Fifa-Präsident Joseph S. Blatter. (Foto: dpa)
  • Der Chef des jordanischen Fußballverbands, Prinz Ali Bin Al Hussein, will gegen Amtsinhaber Joseph Blatter bei der Fifa-Präsidentschaftswahl antreten.
  • Al-Hussein wurde seit längerem als möglicher Herausforderer gehandelt. Die Wahl ist am 29. Mai.
  • Unklar ist, wie viele Mitgliedsverbände eine Kandidatur des Jordaniers gegen den bestens vernetzten Blatter unterstützen. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach begrüßt die Kandidatur.

Jordanier will Fifa-Präsident Blatter ablösen

Prinz Ali Bin Al Hussein, Chef des jordanischen Fußballverbands, will bei der Wahl zum Fifa-Präsidenten gegen Joseph Blatter antreten. Das gab der Jordanier, bislang Vizepräsident des Weltfußballverbandes, in der Nacht auf Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. Die Wahl ist am 29. Mai.

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"Es war keine einfache Entscheidung", sagte der 39-Jährige und berichtete von vielen Gesprächen innerhalb der Fifa: "Die Message, die ich immer wieder hörte, war: Es ist Zeit für einen Wandel." Man müsse den Fokus wieder mehr auf den Sport legen.

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Kein überraschender Herausforderer

Al Hussein ist seit 16 Jahren Präsident des jordanischen Fußballverbandes. Der 39-Jährige ist ein Sohn des verstorbenen Königs Hussein von Jordanien. Er wurde seit längerem als möglicher Herausforderer gehandelt. Unklar ist, wie viele Mitgliedsverbände eine Kandidatur des Jordaniers gegen den bestens vernetzten Blatter unterstützen. Blatter führt die Fifa seit 1998. Dass der 78-jährige Schweizer eine fünfte Amtszeit anstrebt, wird vor allem in Europa kritisiert.

Das sagt der DFB

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach begrüßte daher auch die Kandidatur des jordanischen Verbandschefs. "Prinz Ali bin Al Hussein hat mich heute in einem Brief über seine Kandidatur informiert. Ich habe ihn bisher noch nicht näher kennengelernt, aber sehr viel Positives über ihn gehört, er wird als starke Persönlichkeit beschrieben", sagte Niersbach.

Ob der DFB Al-Hussein bei der Wahl am 29. Mai im Duell mit dem umstrittenen Amtsinhaber Joseph Blatter unterstützen werde, stehe aber noch nicht fest. "Wir werden innerhalb der Uefa noch im Januar besprechen, wie wir uns positionieren", ergänzte Niersbach. Es wird allerdings erwartet, dass der Jordanier insbesondere aus Europa viele Stimmen erhält. Uefa-Präsident Michel Platini hatte sich bereits zuvor für eine Kandidatur des 39-Jährigen ausgesprochen.

So reagiert Michel Platini

Entsprechend zeigte sich der Franzose jetzt "erfreut" über die Kandidatur von Al-Hussein. "Ich kenne Prinz Ali sehr gut. Er hat die nötige Glaubwürdigkeit, um ein hohes Amt zu bekleiden. Wir warten jetzt seine Vorschläge und sein Programm zur Zukunft des Fußballs ab", teilte Platini in einem Statement am Dienstag mit. Er gilt als großer Unterstützer des 39-jährigen Jordaniers.

Die Fifa war in den vergangenen Jahren durch Korruptionsvorwürfe und die umstrittene Vergabe der WM 2018 an Russland sowie 2022 an Katar ins Zwielicht geraten. Neben Blatter hatte auch der als aussichtslos geltende frühere Fifa-Funktionär Jérôme Champagne seine Absicht zur Kandidatur erklärt. Auch der Ex-Präsident des chilenischen Fußball-Verbandes, Harold Mayne-Nicholls, hielt sich zuletzt eine Bewerbung offen.

© SZ.de/dpa/sid/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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