Kampagne "12:12" im deutschen Fußball:Fans beenden Schweigeaktionen in den Stadien

Fanprotest, hier beim Bundesligaspiel Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach. (Foto: dpa)

Die Fan-Aktion "12:12" erklärt ihren Stimmungsboykott in deutschen Fußballstadien für beendet, will aber reagieren, sollten umstrittene Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden. Der Dialog mit der DFL soll nun beginnen - das entscheidende Gesprächsangebot kam vom neuen DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig.

Die Aktion "12:12" beendet ihren Stimmungsboykott in den deutschen Fußballstadien. Andreas Rettig, neuer Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), setzt mit einem Gesprächsangebot an die Fans einen vorläufigen Schlusspunkt hinter den Protest der Kurven.

"Nach der Winterpause gibt es von uns keinen Aufruf zu einem Stimmungsboykott. Wir werden uns auf Einladung von Herrn Rettig in den nächsten Tagen zusammensetzen und uns zunächst beschnuppern. Es ist unser Ziel, auf Dauer nicht nur gegen etwas zu sein, sondern zu gestalten und aktiv mitzuwirken", sagte 12:12-Sprecher Jan-Henrik Gruszecki.

Die Aktionen an den letzten drei Spieltagen der Hinrunde wertet "12:12" als "Riesenerfolg". Man habe das neue Sicherheitskonzept der DFL "nicht in Gänze verhindert, aber wenn man sich anschaut, was vom ersten Entwurf noch übrig war, haben wir viel verhindert". Nun könne der "immer eingeforderte Dialog endlich ernsthaft beginnen".

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Den Erfolg der Gespräche macht die Aktion zur Bedingung dafür, dauerhaft den Protest einzustellen. "Die Gesamtsolidarität muss in der Fanszene beibehalten werden", sagte Gruszecki: "Wir werden uns immer gegen Vollkontrollen und die Beschneidung von Gästekontingenten stellen und gegebenenfalls mit Protest, Kreativität und Aufklärung gegen derlei Repressalien agieren."

Rettig wird am Donnerstag offiziell in seinem neuen Amt vorgestellt, er will sich dann auch zu seinem Gesprächsangebot äußern. Das 16 Punkte umfassende Konzept "Stadionerlebnis" war von der Vollversammlung der DFL am 12. Dezember beschlossen worden. Die Vertreter der 36 Vereine der Bundesliga und 2. Liga erzielten in allen Punkten "mit großer Mehrheit" Einigkeit.

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