Judo:Baku, Astana, Rio: Judoka wollen bei WM überzeugen

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Astana (dpa) - Gut acht Wochen nach den beeindruckenden Europaspielen von Baku wollen die deutschen Judoka bei der WM nachlegen und sich schon jetzt für Olympia 2016 in Position bringen.

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Astana (dpa) - Gut acht Wochen nach den beeindruckenden Europaspielen von Baku wollen die deutschen Judoka bei der WM nachlegen und sich schon jetzt für Olympia 2016 in Position bringen.

Hatten die Sportler um Europameisterin Martyna Trajdos Ende Juni schon in Aserbaidschan überzeugt, sollen jetzt noch etwas weiter östlich die nächsten Erfolgsmeldungen folgen. In der kasachischen Hauptstadt Astana geht es für die deutschen Mattenkämpfer von Dienstag an bis zum abschließenden Mannschaftswettbewerb am Sonntag um Edelmetall. „Ich wäre mit zwei Medaillen zufrieden“, meinte Verbandspräsident Peter Frese - der aber auch die jüngste deutsche WM-Bilanz kennt.

Bei den vergangenen sieben Weltmeisterschaften sprang fünfmal nur je eine Medaille für den Deutschen Judo-Bund (DJB) heraus, der letzte deutsche Titelträger war Florian Wanner 2003 in Osaka. „Natürlich wäre es gut, mal wieder Weltmeister zu werden“, räumte Frese ein.

Die größten Hoffnungen unter den neun deutschen Frauen und neun Männern ruhen im Alau Ice Palace von Astana in der Klasse bis 100 Kilogramm auf dem Olympia-Dritten Dimitri Peters und Karl-Richard Frey. Letzterer hatte vor einem Jahr in Tscheljabinsk die einzige Einzelmedaille errungen und den DJB damit vor einer historischen Blamage bewahrt: Seit der Wiedervereinigung hat das deutsche Team immer mindestens einmal Edelmetall bei Weltmeisterschaften gewonnen. „Meine Angst ist immer, keine Medaille mitzunehmen“, sagte Frese.

Nach ihrer Goldmedaille bei den Europaspielen in Baku, die auch als EM gewertet worden waren und bei denen die Deutschen mit insgesamt acht Medaillen alle Erwartungen übertrafen, steht die Hamburgerin Trajdos in der Kategorie bis 63 Kilogramm im Fokus. „Das ist aber auch eine Nervenbelastung“, sagte der DJB-Präsident der Deutschen Presse-Agentur. „Bislang war sie Jägerin, jetzt ist sie Gejagte.“

Auch Laura Vargas-Koch als Vizeweltmeisterin von 2013 und Szaundra Diedrich (beide bis 70 Kilogramm) hält Frese für aussichtsreiche Medaillenkandidaten - verweist aber auf die Besonderheit der Sportart, in der eine kleine Unachtsamkeit ein frühes Aus bedeuten kann. „Wenn Philipp Lahm getunnelt wird, kann er das eine Stunde lang wiedergutmachen. Im Judo ist es dann aus“, verglich der Funktionär.

Astana ist der Saisonhöhepunkt der Judoka - der Fokus ist aber längst auf die Olympischen Spiele ein Jahr später in Rio de Janeiro gelegt. Mit starken WM-Leistungen können die Sportler wichtige Punkte für die Weltrangliste und damit die Vergabe der Olympia-Tickets gewinnen. Die besten Acht des Klassements bekommen verheißungsvolle Setzplätze, schlechter Platzierten drohen schwere Gegner schon früh im Wettkampf. Mit überzeugenden Auftritt in Kasachstan können Trajdos, Peters, Vargas Koch und Co. also schon in Vorleistung für Brasilien gehen.

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