Joshua Kimmich:Impf-Kontroverse verschärft sich

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Die Impfdebatte um Joshua Kimmich lässt nicht nach und erreicht immer höhere politische Kreise. Am Wochenende meldeten sich sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zu Wort. Auch für einen Fußballprofi wie Kimmich gebe es keine Impfpflicht, sagte Merkel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die offizielle Begründung Kimmichs, sich aufgrund "persönlicher Bedenken" hinsichtlich "fehlender Langzeitstudien" noch nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen, kann sie jedoch nicht nachvollziehen. Es gebe "auf seine Fragen und Zweifel sehr gute Sachargumente, die allgemein verfügbar sind". Die Kanzlerin hofft daher: "Vielleicht macht sich Joshua Kimmich darüber ja auch noch Gedanken. Er ist ja als sehr reflektierter Fußballer bekannt."

Die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas lud den Nationalspieler sogar zu einem Gespräch über Corona und die Impfstoffe ein. "Ich treffe mich gerne mit Joshua Kimmich auf einen Kaffee. Denn ich bin ihm sogar dankbar, dass er die Debatte über Langzeitfolgen der Impfungen vor dem Winter noch einmal angestoßen hat", sagte sie der Rheinischen Post. Er habe die Impfdebatte "zum richtigen Zeitpunkt" wieder verstärkt. "Vielleicht lassen sich dann noch mehr Menschen von einer Impfung überzeugen, bevor sie von der vierten Welle erwischt werden, die jetzt rollt", sagte die SPD-Politikerin.

Lukas Podolski äußerte sich unterstützend für Kimmich. Dieser werde in der Öffentlichkeit quasi "als Schwerverbrecher" hingestellt, wetterte der Weltmeister von 2014 in der Bild. Für ihn hat die aufgeheizte Diskussion einen bitteren Beigeschmack: "Man zwingt einen ja fast schon, sich da was reinspritzen zu lassen, das ist ja das Absurde. Der Druck wird ja jeden Tag erhöht." Ex-Weltmeister Paul Breitner wiederum kritisierte Kimmich im BR massiv. Er habe für Kimmichs Haltung "null Verständnis". Fünf Profis des FC Bayern sind angeblich nicht geimpft. "Diese fünf", so Breitner, "hätten bei mir nicht gespielt und nicht mal mit uns trainiert."

© SZ vom 02.11.2021 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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