IOC:Der nächste Rücktritt

Der ehemalige Sprinter Frankie Fredericks legt auch sein Amt als Vorsitzender der Olympia-Prüfkomission nieder. Das IOC-Mitglied wird mit Korruptionsvorwürfen rund um die Spiele-Vergabe an Rio konfrontiert.

Das unter Korruptionsverdacht stehende IOC-Mitglied Frankie Fredericks ist von seinem Amt als Vorsitzender der Evaluierungskommission für die Olympischen Spiele 2024 zurückgetreten. Das teilte der 49-Jährige in einer Erklärung am Dienstag mit. Zudem kündigte er an, nicht an der Abstimmung im September teilzunehmen, wenn in Lima der Olympia-Ausrichter ermittelt wird.

"Ich bestreite kategorisch jegliche direkte oder indirekte Beteiligung an unrechtmäßigen Vorgängen. Ich habe nie Gesetze, Vorschriften oder Ethikregeln in Bezug zu irgendeinem Bewerbungsverfahren des IOC gebrochen", sagte Fredericks. Er habe aber entschieden, "dass es im besten Interesse des Bewerbungsverfahrens ist, dass ich als Vorsitzender zurücktrete". Der ehemalige Weltklasse-Sprinter war am Montagabend bereits von seinem Amt beim Leichtathletik-Weltverband IAAF zurückgetreten. Dort arbeitete er in der IAAF-Kommission, die den russischen Dopingskandal aufklären soll.

Die französische Tageszeitung Le Monde hatte am vergangenen Freitag berichtet, Fredericks sei möglicherweise in eine Bestechung rund um die Olympiavergabe an Rio de Janeiro verwickelt. Im Mittelpunkt steht die Familie des ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack; Fredericks soll dabei rund 283 000 Euro von Diacks Sohn Papa Massata erhalten haben. Die französische Justiz sowie die Ethikkommission des Internationalen Olympischen Komitees ermitteln. Er vertraue darauf, dass die Kommission zügig zum dem Schluss kommt, "dass die in dem Bericht enthaltenen Unterstellungen verleumderisch sind", teilte Fredericks mit.

© SZ vom 08.03.2017 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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