Ingolstadt:Nur für die Moral

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Die Mannschaft von Alexander Nouri kann sich auch gegen Bochum nicht aus der Erfolgslosigkeit befreien: Sie vergibt eine 2:0-Führung in Kiel.

Sie waren so nah dran an diesen ersehnten drei Punkten, bis zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Aber dann mussten sich die Spieler des FC Ingolstadt doch wieder eingestehen, zu wenig aus den eigenen Möglichkeiten gemacht zu haben. Der Tabellenletzte der zweiten Fußball-Bundesliga hat es erneut verpasst, sich zu befreien aus der Erfolglosigkeit der vergangenen Wochen. Immerhin etwas konnte auf die lange Rückreise aus Kiel nach Oberbayern mitgenommen werden. "Wir haben sehr viel investiert, waren aktiv und leidenschaftlich", sagte Trainer Alexander Nouri nach seinem zweiten Punkt als Ingolstadts Coach im sechsten Spiel. Eine Woche zuvor hatte sein Team gegen den MSV Duisburg ebenfalls Unentschieden gespielt. "Wir waren kurz davor, aber am Schluss müssen wir mit einem Punkt leben." Für den 39-Jährigen war es das 19. Ligaspiel ohne Sieg, seine Zeit in Bremen mitberechnet.

Dabei wirkte Ingolstadt in einer zunächst zerfahrenen Partie bissiger und zielstrebiger. Daraus resultierten in der ersten Hälfte einige Chancen, die jedoch von Holstein-Torhüter Kenneth Kronholm zunichte gemacht wurden. Phil Neumann (56. Minute) und Frederic Ananou (61.) ließen die vom ehemaligen Kieler Nouri trainierten Gäste dann nach dem Wechsel mit ihren Toren auf den ersten Dreier seit Ende August hoffen. "Wir haben ein super Spiel gemacht, waren überlegen und Kiel war quasi ohne Chance", sagte Neumann. "Daran müssen wir festhalten." Nach der Führung passierte genau das, was nicht passieren sollte: Ingolstadt wurde unachtsam. "Wir haben als Mannschaft einen Schritt zu wenig gemacht, die Aggressivität in den Zweikämpfen verloren. So baust du einen Gegner auf", sagte Ananou. Kingsley Schindler erzielte schließlich per Foulelfmeter den Anschluss (64.), ehe Stefan Thesker (88.) die Kieler vor der ersten Heimniederlage dieser Saison bewahrte. Für Kapitän Marvin Matip war das Remis mit etwas Abstand ein Punkt für die Moral: "Aber direkt danach überwiegt natürlich die Enttäuschung. Das ist nach dieser super Leistung der ganzen Mannschaft einfach bitter." Nach dem Heimspiel gegen Bielefeld am kommenden Sonntag vor der Länderspielpause soll endlich ein weitaus positiveres Fazit gezogen werden können.

© SZ vom 05.11.2018 / dpa/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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