Handball-EM:Frankreich und Dänemark erreichen Endspiel

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Steht mit Frankreich im EM-Finale: Nikola Karabatic (Foto: AFP)

Bei der Europameisterschaft in Dänemark kommt es zum Endspiel der beiden Favoriten. Dajana Eitberger gewinnt bei der Rodel-EM im lettischen Sigulda Bronze. Peter Prevc springt in Sapporo am besten.

Handball, Europameisterschaft: Das Traumfinale ist perfekt: Gastgeber Dänemark und Olympiasieger Frankreich spielen bei der Handball-EM um Gold. Angefeuert von 14.000 euphorischen Heim-Fans gewann der Titelverteidiger am Freitag in Herning sein Halbfinale gegen den EM-Dritten Kroatien mit 29:27 (13:15). Am Sonntag (17 Uhr) trifft der WM-Zweite auf Frankreich. Der Olympiasieger hatte zuvor Weltmeister Spanien mit 30:27 (12:14) bezwungen und wie die Dänen zum dritten Mal ein EM-Finale erreicht. In dem vom deutschen Schiedsrichter-Paar Lars Geipel und Marcus Helbig souverän geleiteten Halbfinale musste Dänemark bis zum Ende zittern. Bester Spieler der Gastgeber war Torhüter Niklas Landin von den Rhein-Neckar Löwen. Im ersten Semifinale warf Valentin Porte sieben Tore für Frankreich. Spaniens Joan Canellas vom HSV Hamburg gelangen zehn Tore. Der Franzose Luka Karabatic sah in der 53. Minute Rot nach drei Zeitstrafen.

Dänemark war nach sechs Siegen in sechs Spielen gegen die Kroaten erstmals über weite Strecken in Bedrängnis. Nach dem 8:10 (19.) glich der Gastgeber beim 11:11 (23.) zwar aus, ging aber mit einem 13:15-Rückstand in die Pause. Zu Beginn der zweiten Hälfte befreite sich der Titelverteidiger aus arger Not. Dank toller Paraden von Torhüter Niklas Landin hielten die Dänen trotz zwei Spielern weniger und einem Siebenmeter gegen sich den Zwei-Tore-Rückstand. Danach drehten sie den Nachteil in eine 21:18-Führung (42.) und ließen sich nicht mehr von der Siegerstraße abbringen.

Die Franzosen hatten zuvor Jubeltänze aufs Parkett gelegt. "Es ist unglaublich, im Finale zu sein", sagte der ehemalige Kieler Bundesliga-Spieler Daniel Narcisse. Trainer Claude Onesta kommentierte die spielerisch schwache Partie süffisant: "Diese Partie wird wohl kaum wegen der Qualität in den Köpfen der Trainer bleiben, aber obwohl wir keine hohen technischen Fertigkeiten gezeigt haben, waren wir in der Lage zu kämpfen und gegen Spanien gegenzuhalten."

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Rodeln, EM: Zukunftshoffnung Dajana Eitberger hat bei den Rodel-Europameisterschaften im lettischen Sigulda die erhoffte Medaille eingefahren. Die 23-Jährige aus Ilmenau landete am Samstag bei den kontinentalen Titelkämpfen auf dem dritten Platz. In Abwesenheit der deutschen Olympia-Starter um Weltmeisterin Natalie Geisenberger feierten die russischen Rodel-Frauen einen Doppelerfolg. Natalie Khorewa gewann vor der zweimaligen Europameisterin Tatiana Iwanowa. Im zeitgleich ausgetragenen Weltcup-Finale kam Khorewa aber nur auf Platz drei hinter Überraschungssiegerin Kate Hansen (USA) und der Kanadierin Alex Gough.

Skispringen, Sapporo: Michael Neumayer aus Berchtesgaden und Markus Eisenbichler aus Siegsdorf haben beim Skisprung-Weltcup im japanischen Sapporo gemeinsam Platz acht belegt. In Abwesenheit eines Großteils der Weltelite brachten es beide auf 254,3 Punkte. Klarer Sieger war Favorit Peter Prevc aus Slowenien. Er sprang 137 und 134,5 Meter und erhielt 294,6 Punkte. Er verwies seinen Teamkollegen Jernej Damian, der 277,0 Zähler ersprang, auf Rang zwei. Dritter wurde der japanische Altmeister Noriaki Kasai mit 272,1 Punkten. Karl Geiger aus Oberstdorf belegte Rang 13, der Lauschaer Danny Queck wurde 25. Pius Paschke aus Kiefersfelden verpasste als 41. das Finale.

Olympia, DOSB: Die Zahl der deutschen Olympia-Teilnehmer wird sich nicht weiter erhöhen. Wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Samstag mitteilte, erhielt keiner der drei Kandidaten auf den Wartelisten einen internationalen Quotenplatz. Damit werden nun 152 deutsche Athletinnen und Athleten bei den Winterspielen in Sotschi vom 7. bis 23. Februar an den Start gehen. Ski-Freestyler Benedikt Mayr sowie die Snowboarderin Luca Berg und ihr Kollege David Speiser waren vom DOSB-Präsidium vorsorglich nominiert worden. Nach Angaben des Ski- und des Snowboard-Weltverbandes wurden die drei deutschen Wintersportler im Nachrückverfahren nicht berücksichtigt.

Golf, La Jolla: Golfstar Tiger Woods hat seine erhoffte Aufholjagd am zweiten Tag des Turniers im kalifornischen La Jolla nicht starten können. Der 14-malige Majorsieger aus den USA spielte am Freitag (Ortszeit) nur eine 71er Runde auf dem Nordkurs von Torrey Pines und lag mit 143 Schlägen auf dem geteilten 50. Platz. Damit hat der siebenmalige Sieger der mit 6,1 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung der PGA Tour bereits neun Schläge Rückstand auf Spitzenreiter Jordan Spieth (134). Der erst 20 Jahre alte US-Profi spielte auf dem spektakulären Par-72-Kurs an der Pazifikküste eine überragende 63er Runde. Wie bereits am Vortag hatte Woods große Probleme auf den Par-5-Löchern, auf denen ihm wieder kein einziges Birdie gelang. Lobende Worte fand der 38 Jahre alte Weltranglisten-Erste für den Youngster Spieth, mit dem er zusammen auf der Runde war. "Dieser Junge hat Talent. Er schlägt den Ball weit und puttet phänomenal", sagte Woods über den Rookie des Jahres 2013 auf der US-Tour.

Skeleton: Doppel-Bronze zum EM-Auftakt: Die Skeletonis Anja Huber (Berchtesgaden) und Sophia Griebel (Suhl) haben dem deutschen Team bei den Europameisterschaften in Königssee die ersten Medaillen beschert. Beide Olympiastarter belegten beim gleichzeitig als Weltcup ausgetragenen Rennen zeitgleich den fünften Platz und mussten sich in der bereinigten EM-Abrechnung ohne Nicht-Europäer nur Siegerin Janine Flock (Österreich) und der Britin Shelley Rudman geschlagen geben. Der zweite Durchgang des Wettbewerbs auf der ältesten Kunsteisbahn der Welt wurde wegen heftigen Schneefalls abgesagt, die Ergebnisse aus dem ersten Lauf aber zählten. Den Weltcupieg bei der Olympia-Generalprobe sicherte sich die Amerikanerin Noelle Pikus-Pace mit einem Vorsprung von 0,44 Sekunden vor Flock. Ex-Weltmeisterin Marion Thees (Friedrichroda) belegte den achten Rang. Die deutschen Skeletonis konnten befreit fahren, da alle drei Athleten einen Tag zuvor vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für die in zwei Wochen beginnenden Winterspiele in Sotschi nominiert worden waren. Dabei hatte in Thees nur eine BSD-Fahrerin die harten Qualifikationskriterien erfüllt.

Russland, Nationalmannschaft: Auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 im eigenen Land soll Trainer-Routinier Fabio Capello noch Chefcoach der russischen Nationalmannschaft sein. Der russische Verband RFU verlängerte am Freitag den Kontrakt mit dem 67-jährigen Italiener bis zum Ende der WM 2018 in Russland. Capello gehört mit einem Jahressalär von geschätzt fünf Millionen Euro netto zu den höchstbezahlten Nationalcoaches der Welt. "Ich bedanke mich beim RFU-Präsidenten und dem russischen Sportminister für das Vertrauen. Ich bin sehr froh, dass ich meine Arbeit in Russland fortsetzen kann. Wir haben große Pläne, und ich werde mein Bestes tun, um die russischen Fans glücklich zu machen", sagte Capello, der die Sbornaja erstmals seit 2002 wieder zu einer WM-Endrunde geführt hatte. In Brasilien 2014 werden der russischen Mannschaft aber nur Außenseiterchancen eingeräumt. Der erfahrene Fußballlehrer vom Apennin hatte 2012 die Nachfolge des Niederländers Dick Advocaat als russischer Coach angetreten. Der ehemalige Gladbach-Trainer war nach dem Vorrunden-Aus der Russen bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine zurückgetreten.

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