60 Handball-Minuten lang war es fast wie vor einem Jahr. Der HSV Hamburg fuhr souverän zwei Punkte ein, indes: Spielklasse und Gegner haben sich grundlegend geändert. Ging es damals noch in der Bundesliga gegen FA Göppingen, hieß der drittklassige Gegner diesmal DHK Flensborg. Doch dass 8555 Fans den 37:32-Sieg gegen den Klub von der deutsch-dänischen Grenze bejubelten und damit einen neuen Drittliga-Rekord für den Handball aufstellten, werten die Hanseaten als starken Impuls.
"Langfristig wollen wir zurück in die Bundesliga. Und wir werden es früher oder später schaffen - das ist die Botschaft", sagte Vizepräsident Martin Schwalb. Als Trainer hatte der 53-Jährige die Norddeutschen 2013 zum Champions-League- Gewinn geführt - und später das ruhmlose Aus wegen Insolvenz im Januar 2016 miterleben müssen. Als Geldgeber Andreas Rudolph die Finanzierung des HSV einstellte, war binnen weniger Tage die Bundesliga-Lizenz verloren - und damit waren auch fast alle Handball-Profis weg.
Ein Selbstläufer ist der Aufstieg nicht, trotz 2686 Zuschauern im Schnitt belegt die Mannschaft um den einstigen Nationalspieler Stephan Schröder (sieben Tore gegen Flensborg) derzeit Rang drei.