Hamburger SV:HSV-"Luschen"

Investor Klaus-Michael Kühne macht einen Rundumschlag: In einem Sky-Interview kritisiert er die Personalpolitik des Bundesligavereins und zählt Trainer Markus Gisdol an. Die Stimmung in Hamburg könnte vor dem Saisonstart kaum schlechter sein.

Die Stimmung beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV könnte kaum schlechter sein. HSV-Investor Klaus-Michael Kühne hat in einem Sky-Interview erst Trainer Markus Gisdol, dann die Vereinsspitze und Sportchef Jens Todt attackiert. Im Spiegel kritisierte er den Millionen-Transfer von Pierre-Michel Lasogga als "Flop des Jahrhunderts" und rügte die Personalpolitik allgemein: "Der HSV ist ein Phänomen, weil die Luschen immer hier hängen bleiben."

Damit herrscht schon vor dem ersten Spiel gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr) Unruhe in dem Klub, der in der ersten Pokalrunde gegen den Drittligisten Osnabrück ausschied. Kerstin Lasogga, Mutter und Managerin des früheren U21-Nationalspielers, schoss scharf zurück, nannte die Äußerungen eine "Unart" und warf Kühne Ahnungslosigkeit vor. Doch der HSV kann sich kaum wehren gegen den Investor, der 17 Prozent der Anteile an der HSV Fußball-AG hält und nach eigenen Angaben bisher 50 bis 60 Millionen Euro in den Klub steckte. Kühne schließt einen Rückzug nicht aus: "Ich bin etwas frustriert und werde wesentlich zurückhaltender sein als bisher." Auf die Frage, ob er die finanzielle Unterstützung fortsetze, sagte er: "Man soll nie nie sagen. Ich halte eine neue Motivation für nicht ausgeschlossen."

In einem Rundumschlag hatte Kühne Trainer, Manager und Klubführung ihre Fehler vorgehalten. Gisdol müsse "mehr mit dem Team arbeiten", Bruchhagen sei "auf der falschen Chaussee" und Todt könne nicht gut verkaufen.

© SZ vom 19.08.2017 / DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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