Hamburger SV:Neue Unruhe

Karl Gernandt, der Aufsichtsratschef des Tabellenletzten, kritisiert öffentlich die Klubführung um den Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer.

Nach dem Sturz auf den letzten Platz in der Fußball-Bundesliga stellt HSV-Aufsichtsratschef Karl Gernandt die Klubführung um den Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer, 52, infrage. "So eine sportliche Krise gab es in der Bundesliga-Geschichte des HSV noch nie. Ich werde da nicht tatenlos zusehen. Es geht sportlich und in der Führung nicht mehr so weiter", sagte Gernandt der Bild-Zeitung, ohne Beiersdorfer oder andere Verantwortungsträger namentlich zu nennen. Der seit Jahren kriselnde Traditionsklub spielte in acht Saisonduellen nur zwei Mal remis (1:1 gegen Ingolstadt, 0:0 in Gladbach); der neue Trainer Markus Gisdol kassierte in seinen ersten drei Partien zwei Niederlagen. Bei der Suche nach einem Sportdirektor wird nun der einstige HSV-Profi Nico-Jan Hoogma ins Spiel gebracht. Der 47-Jährige managt seit zehn Jahren den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo.

Die Kritik an Beiersdorfers Doppelfunktion wird lauter. Nach der Entlassung von Peter Knäbel als Sportdirektor kümmerte er sich auch um die Transfers und gab rund 32 Millionen Euro aus. Ein Streitpunkt mit dem entlassenen Bruno Labbadia soll gewesen sein, dass der Trainer Fünf-Millionen-Euro-Zugang Alen Halilovic, 20, kaum einsetzte. Beim 0:3 am Freitag gegen Frankfurt musste Beiersdorfer mit ansehen, wie eigensinnig der junge Kroate eine Halbzeit lang agierte.

© SZ vom 25.10.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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