Hambüchen-Reaktion:"Hey Alter, das Ding musst Du kaufen"

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Fabian Hambüchen und sein Lieblingsgerät: das Reck. (Foto: Rebecca Blackwell/AP)

Nach dem Olympiasieg im Kaufrausch: Fabian Hambüchen möchte das Reck mit nach Hause nehmen, an dem er Gold gewonnen hat. Das deutsche Haus will er abreißen.

Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen möchte das Reck aus der Olympic Arena von Rio erwerben. "Ich bin nach der Mixed-Zone mit meinem kanadischen Kumpel noch mal in die Halle gegangen, um das Reck zu fotografieren. Da kam mit der Gedanke: Hey Alter, das Ding musst Du kaufen", erläuterte der Turnstar im Deutschen Haus am Dienstagabend (Ortszeit) seine Pläne. "Es wäre ja blöd, wenn ich das Ding hier stehen lasse", sagte Hambüchen.

Mit den Verantwortlichen des deutschen Geräte-Herstellers Spieth habe er schon gesprochen. "Sie haben signalisiert, das müsste klar gehen", berichtete Hambüchen. Seinen Platz soll das Königsgerät in der Trainingshalle in Wetzlar finden. "Auf den Pfosten sind die olympischen Ringe und ich werde mein Autogramm drauf setzen, dann ist das ein Unikat", sagte Hambüchen. Über die Kosten habe er sich noch keine Gedanken gemacht: "Es wird wohl so etwa fünf Riesen kosten, also noch überschaubar." Allerdings sei noch ungeklärt, wie das Reck nach Deutschland verschifft werden könne.

Geklärt hatte sich zu diesem Zeitpunkt kurz nach dem Wettkampf jedoch eine andere Frage: "Es ist unbeschreiblich. Ich habe als Kind davon geträumt, Olympiasieger zu werden. Das ist die Erfüllung dieses Traumes", sagte Hambüchen und schüttelte immer wieder den Kopf. Mit einer perfekten Flugshow am Königsgerät hatte er mit 15,766 Punkten die Konkurrenz hinter sich gelassen und das erste Gold für einen deutschen Turner seit dem Sieg des Berliners Andreas Wecker in Atlanta 1996 erobert.

"Heute nehme ich das Deutsche Haus auseinander"

Glücklich lag Hambüchen seinem Vater in den Armen, als die quälend lange Warterei auf die Übungen der Konkurrenz und deren Wertungen zu Ende war. "Da gehst du durch die Hölle. Noch sieben Turner, die dich vom Thron stoßen können. Aber ich bin froh, dass die Kampfrichter ihre Linie durchgezogen haben", sagte er. Als die letzte Note auf der Anzeigetafel aufleuchtete, hüllte er sich sofort in die deutsche Fahne und brüllte immer wieder "Ja, Ja, Ja" ins Publikum. "Ich bin einfach nur glücklich, dass alles geklappt hat, ich bin einfach sprachlos", meinte Hambüchen.

Und die wichtigste Frage? Wie wird gefeiert? "Heute nehme ich das Deutsche Haus auseinander, da findet ihr morgen nur noch einen Haufen Schutt."

© SZ vom 17.08.2016/SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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