Halbfinale der Australian Open:Djokovic fertigt Ferrer ab

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Ohne Mühe ins Finale: Novak Djokovic. (Foto: Getty Images)

Dass es so schnell geht, hätte niemand gedacht: Der Weltranglistenerste Novak Djokovic hat den Spanier David Ferrer im Halbfinale der Australian Open vorgeführt - und geht nun ausgeruht ins Finale. Bei den Damen trifft im Endspiel der Publikumsliebling auf die Weltranglistenerste.

Titelverteidiger Novak Djokovic hat das Finale der Australian Open erreicht. Der topgesetzte Serbe bezwang in der Vorschlussrunde den Weltranglistenfünften David Ferrer überraschend deutlich mit 6:2, 6:2, 6:1. "Das war eine der besten Vorstellungen in meiner bisherigen Karriere. Ich habe unglaublich gespielt", sagte der der Serbe nach dem Spiel. "Ich habe mich von Anfang an gut und voller Selbstvertrauen gefühlt. Aber dass ich zu so einer Leistung imstande bin, hat mich auch überrascht."

In der mit 16.000 Zuschauern ausverkauften Rod-Laver-Arena verwandelte Djokovic seinen ersten Matchball und beendete die Nightsession diesmal knapp drei Stunden vor Mitternacht. Im Endspiel am Sonntag (09.30 Uhr MEZ) trifft der 25-jährige Serbe auf Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer oder auf US-Open-Gewinner Andy Murray. Das zweite Halbfinale wird am Freitag ausgetragen.

Es scheint so, als habe der 25-Jährige seinen Fünf-Stunden-Krimi gegen Stanislas Wawrinka im Achtelfinale als Weckruf benötigt. Seit der Topfavorit gegen den Schweizer kurz vor dem Aus stand, dreht er beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison richtig auf. Schon gegen den Weltranglisten-Fünften Tomas Berdych aus Tschechien hatte Djokovic im Viertelfinale einen deutlichen Aufwärtstrend gezeigt.

Gegen Ferrer legte er Traum-Tennis nach und scheint seine Topform erreicht zu haben. Von Anfang an ließ Djokovic dem spanischen Dauerläufer nicht den Hauch einer Chance. Ferrer, ab kommender Woche vor dem verletzten Rafael Nadal die Nummer vier der Welt, hatte dem druckvollen Spiel des Serben zu keiner Zeit etwas entgegenzusetzen. Was der Iberer auch versuchte, Djokovic hatte die bessere Antwort parat. Nach gerade einmal 1:29 Stunden verwandelte der Weltranglistenerste seinen ersten Matchball.

Bei den Frauen stehen schon beide Endspielgegnerinnen fest. Die Chinesin Li Na zieht zum zweiten Mal nach 2011 in das Endspiel in Melbourne ein. Die 30-Jährige besiegte die Finalistin des vergangenen Jahres Maria Scharapowa aus Russland überraschend deutlich mit 6:2, 6:2. Nach 1:33 Stunden verwandelte die an Position sechs gesetzte Li Na ihren zweiten Matchball und ließ sich von den 15.000 Zuschauern in der Rod-Laver-Arena feiern.

Die Chinesin Li Na aus China gewinnt im Halbfinale der Australien Open gegen Maria Scharapowa. (Foto: REUTERS)

"Ich fühle immer etwas Besonderes um mich herum, wenn ich hier in Australien bin. Danke an die Fans", sagte Publikumsliebling Li Na. Im Endspiel trifft die French-Open-Siegerin von 2011 am Samstag auf die topgesetzte Titelverteidigerin Victoria Asarenka aus Weißrussland.

Asarenka setzte sich in der Vorschlussrunde gegen die 19 Jahre alte Williams-Bezwingerin Sloane Stephens mit 6:1, 6:4 durch. Nach 1:41 Stunden verwandelte die Melbourne-Gewinnerin von 2012 ihren sechsten Matchball und beendete den beenindruckenden Siegeszug des US-amerikanischen Teenagers Stephens.

Die topgesetzte Asarenka hatte nur am Ende des Matches Probleme, als sie beim Stand von 5:3 fünf Matchbälle vergab und ein Break hinnehmen musste. Danach ließ sie sich am Rücken behandeln, ging aber wenig später als Siegerin vom Court. "Es war wichtig, dass ich diese schwierige Phase überstanden habe. Es wurde mir bewusst, dass ich nur noch einen kleinen Schritt vom Finale entfernt bin", sagte die 23-jährige Asarenka.

Scharapowa galt als Favoritin gegen Li Na

Li Na entzauberte im Match zuvor die bislang so überzeugende Weltranglistenzweite Scharapowa, die nur eine von insgesamt sieben Breakchancen nutzen konnte. Der Russin unterliefen zudem 32 unbedrängte Fehler. Dabei war die 25-Jährige als Favoritin in das Match gegangen: Bis zum Halbfinale hatte Scharapowa nur insgesamt neun Spiele abgegeben und hatte damit für einen Rekord in der Historie der Australian Open gesorgt.

Scharapowa hatte im vergangenen Jahr in Down Under noch im Finale gestanden, damals aber gegen Asarenka verloren. Li Na hatte das Endspiel 2011 gegen die inzwischen zurückgetretene Belgierin Kim Clijsters in drei Sätzen verloren.

Die Gewinnerin von Melbourne kassiert ein Preisgeld in Höhe von 2,56 Millionen Dollar - 2012 waren es 2,42 Millionen Dollar. Li Na kehrt in die Top 5 der Weltrangliste zurück und verdrängt Angelique Kerber (Kiel) auf den sechsten Rang. Paris-Siegerin Scharapowa hat durch die Halbfinal-Niederlage keine Chance mehr, am Montag wieder die Führung im Ranking zu übernehmen.

© dpa/SID/sebi/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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