Hängende Spitze:Da ist was im Rosenbusch

Blick zurück im Dorn: Marco Rose nach der Niederlage in Leipzig. (Foto: Jan Woitas/dpa)

Der für den Sommer angedachte Abschied von Marco Rose in Mönchengladbach verleitet zu rosartigen Wortspielen.

Von Ulrich Hartmann

Als in Mönchengladbach die Rosen ihre Blütenblätter verloren, war nur zufällig gerade Rosenmontag. Oder ist es Schicksal, dass ein Trainer dieses Namens an jenem Tag seinen Abschied von der Borussia ankündigte? Kalauernde Medien vermeldeten lakonisch einen Rosenkrieg, dabei füllte der Manager Eberl doch extra noch mal seine Gießkanne und widmete sich der rhetorischen Rosenpflege. Der Trainer, Spitzname Rosi, hatte ihm nie einen Rosengarten versprochen. Er hatte auch nie behauptet, dass man nach zehn Jahren Rosenhochzeit feiern werde. Der Manager spürte früh: Da ist was im Rosenbusch! Er betete einen Rosenkranz. Doch sein Trainer reichte ihm bloß Dornen. Auf der Gladbacher Windrose gerieten die Himmelsrichtungen durcheinander. Einerlei, dass der Vizepräsident Hans Meyer als leidenschaftlicher Rosenzüchter gilt. Gladbach verblüht. Da hilft auch kein Rosenwasser. Seit der Niederlage gegen Köln spielt die Mannschaft nur noch Rosenkohl. Die Zukunft sieht nicht gerade rosig aus. Dem Trainer droht die Zwangsverniedlichung. Nicht mehr lange, dann parodiert der Niederrhein: "Sah ein Knab' ein Röslein geh'n." Egal, worauf der Klub dann gebettet ist, dann ist es endlich vorbei mit all den rosartigen Wortspielen. Dann setzt sich ein anderer Klub die rosarote Brille auf. Dazu schon mal Gratulation mit einem üppigen Strauß schwarzer und gelber Nelken!

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