Guardiola beim FC Bayern:Rummenigge sieht "sehr gute Karten"

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Pep Guardiola feiert die Tore gegen Porto. (Foto: Kai Pfaffenbach/Reuters)

FC-Bayern-Vorstandschef glaubt, der Klub habe gute Aussichten, den Vertrag mit Trainer Pep Guardiola verlängern zu können. Unterdessen ermittelt die Uefa gegen den Spanier. Die Torlinientechnik soll nun schon früher als gesplant in Deutschland eingesetzt werden.

FC Bayern, Pep Guardiola: Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sieht das Interesse europäischer Fußball-Topclubs an Trainer Pep Guardiola gelassen. Zuletzt soll sich Sportdirektor Txiki Begiristain von Manchester City bemüht haben, den Spanier nach Ende dessen Vertrages in München 2016 zu verpflichten. "Das macht mir keine Sorge. Das beweist doch nur die Qualität unseres Trainers", sagte Rummenigge in einem Interview der Bild-Zeitung.

Er wisse, dass Begiristain bei Barcelona mit Guardiola zusammen war. "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Pep Guardiola zu einem Klub wie Manchester City geht. Ich weiß ganz sicher, dass er mindestens bis zum 30. 6. 2016 hier Trainer sein wird." Gespräche über einen neuen Vertrag mit Guardiola sollen laut Rummenigge in der zweiten Häfte 2015 beginnen: "Mit dem Ziel, den Vertrag von Pep Guardiola zu verlängern. Und ich denke, dass wir sehr gute Karten haben, dass er über 2016 hinaus hier Trainer ist."

Die Einschätzung, Guardiola habe bei den Bayern zu viel Macht, teilt Rummenigge nicht. "Pep hat zwei Ansprüche, und die teile ich: Qualität und Professionalität. Pep respektiert aber total die Kultur von Bayern München", sagte er. Es gebe keinen Menschen bei Bayern München, "der mit Pep zu tun hat, und nicht begeistert ist von ihm". Der 44 Jahre alte Guardiola ist seit 2013 in München und gewann im vergangenen Jahr die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. In dieser Saison stehen die Bayern in der Bundesliga dicht vor dem erneuten Titel und haben als Halbfinalist des DFB-Pokals und der Champions League noch Chancen auf das Triple.

Fußball, Uefa: Die Disziplinar-Kommission der Europäischen Fußball-Union (Uefa) hat Ermittlungen gegen Trainer Pep Guardiola von Bayern München und dessen Amtskollegen Julian Lopetegui vom FC Porto aufgenommen. Guardiola wird im Rahmen des Viertelfinal-Rückspiel (6:1) der Champions League am Dienstag unsportliches Verhalten vorgeworfen, weil er auf der Pressekonferenz vor der Partie ein T-Shirt mit der Aufschrift "#JusticiaParaTopo" trug. Mit diesem wollte er an den bei der WM in Brasilien verstorbenen argentinischen Journalisten Jorge Lopez erinnern. Lopez, Spitzname Topo, war mit 38 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorben. Bis heute sind die genauen Hintergründe ungeklärt. "Letzte Woche hat mir die Familie das T-Shirt geschenkt. Ich bin heute aufgewacht und wusste, dass ich es anziehen werde", hatte Guardiola erklärt. Lopez war ein Freund von Barcelonas Star Lionel Messi. Für die Uefa wurde "eine Sportveranstaltung für eine sportfremde Manifestation" genutzt, was nicht den Regeln entspricht. Portos Coach hingegen war wenige Minuten vor dem Abpfiff von Schiedsrichter Martin Atkinson aus England der Bank verwiesen worden.

Bundesliga, Emir Spahic: Für seine Prügelattacke auf Ordner ist Fußballprofi Emir Spahic für drei Monate gesperrt worden. Dieses Urteil fällte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt/Main, wie der DFB mitteilte. Da sein bisheriger Klub Bayer Leverkusen den Vertrag mit dem bosnischen Nationalspieler bereits aufgelöst hat, wäre Spahic in dieser Bundesliga-Saison aber ohnehin nicht mehr zum Einsatz gekommen. Der 34-Jährige muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 20 000 Euro bezahlen. Das DFB-Sportgericht wertete den Vorfall nach dem Abpfiff als "Tätlichkeit", die Sperre läuft bis zum 12. Juli. Falls der Leverkusener zum 1. Juli zu einem neuen Verein wechselt, wird der DFB den zuständigen Verband über die Sperre informieren. Für Länderspiele gilt die Zwangspause nicht.

Der Innenverteidiger hatte am 8. April nach dem Viertelfinalspiel im DFB-Pokal gegen Bayern München (3:5 im Elfmeterschießen) auf Ordner eingeschlagen. Dabei wurden einem Sicherheitsmann zwei Zähne ausgeschlagen. Spahic war durch ein Video entlarvt worden. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schwerer Körperverletzung.

Bundesliga, Torlinientechnik: Die Premiere der Torlinientechnik im deutschen Profifußball wird voraussichtlich um zwei Tage vorgezogen. Falls der britische Anbieter (Hawk-Eye) einen fehlerfreien Einsatz gewährleistet, könnte die Technologie laut der Deutschen Fußball Liga (DFL) schon in der Relegation (28. Mai und 1. Juni) eingesetzt werden. "Wenn das im Interesse der Klubs ist, werden wir uns sicherlich mit dem Anbieter auseinandersetzen, ob das so schnell eingeführt werden kann", sagte DFL-Boss Christian Seifert bei Sky: "Wenn der Anbieter garantieren kann, das System in so kurzer Zeit fehlerfrei zu installieren, spricht nichts dagegen." Das Hinspiel zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Dritten der 2. Liga findet zwei Tage vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin (30. Mai) statt. Dort sollte die Technik eigentlich ihr Debüt feiern. Die DFL wollte das System zum ersten Mal beim Supercup am 1. August einsetzen.

Fußball, Kevin Kuranyi: Der frühere Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi wird seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag bei Dynamo Moskau nicht verlängern und Russland nach fünf Jahren verlassen. "Wie es konkret weitergeht, kann ich noch nicht sagen. Aber meine Familie möchte nach Deutschland zurück", sagte der 33-Jährige am Donnerstag der dpa in Moskau. Dynamo hatte ihm eine Vertragsverlängerung angeboten. Für den russischen Erstligisten erzielte Kuranyi bisher 55 Tore in 143 Pflichtspielen. Er war 2010 vom FC Schalke 04 nach Moskau gewechselt.

Eishockey, DEL: Die Adler Mannheim haben sich erstmals seit 2007 wieder zum deutschen Eishockey-Meister gekürt. Der Favorit gewann das sechste Playoff-Finalspiel bei Titelverteidiger ERC Ingolstadt mit 3:1 (0:0, 1:1, 2:0) und feierte damit den notwendigen vierten Sieg. Die Mannheimer sicherten sich zum insgesamt siebten Mal den Meistertitel und krönten ihre starke Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Kurtis Foster (32. Minute), Andrew Joudrey (44.) und Jonathan Rheault (60.) erzielten am Mittwochabend vor 4815 Zuschauern in der ausverkauften Ingolstädter Arena die Treffer für die Mannschaft von Trainer Geoff Ward. Nach deutlichen Niederlagen in den Finalduellen zwei und drei waren die Adler in der "Best-of-Seven"-Serie zurückgekommen und entschieden diese mit 4:2 für sich. Die Ingolstädter verpassten es dagegen, ihren Coup aus dem Vorjahr zu wiederholen. Christoph Gawliks (29.) Führungstor reichte den Gastgebern nicht.

Tennis, Stuttgart: Angelique Kerber steht beim Tennis-Turnier in Stuttgart als zweite deutsche Spielerin in der zweiten Runde. Die Kielerin gewann am Mittwoch ihre Auftaktpartie gegen Alexa Glatch aus den USA ohne größere Probleme mit 6:2, 7:5. Im Achtelfinale trifft die deutsche Nummer zwei nun am Donnerstag auf Titelverteidigerin Maria Scharapowa aus Russland. Am Montag hatte bereits Carina Witthöft ihre Auftakthürde gemeistert. Sabine Lisicki schied am Mittwoch dagegen sang- und klanglos aus. Gegen die Kasachin Sarina Dijas verlor die Berlinerin mit 0:6, 0:6 und zeigte dabei eine desolate Leistung.

Tennis, Barcelona: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ist beim ATP-Turnier in Barcelona ins Achtelfinale eingezogen. Der Augsburger setzte sich nach einem Freilos in Runde eins gegen den Russen Andrej Kusnezow mit 7:6 (7:1), 6:3 durch. Der an Nummer zwölf gesetzte Kohlschreiber trifft nun Benoit Paire (Frankreich), der den an Nummer 8 gesetzten Letten Ernests Gulbis 1:6, 6:2, 6:3 bezwang. Kohlschreiber ist nach dem Erstrundenaus von Jan-Lennard Struff gegen den Spanier Roberto Carballes Baena der einzige Deutsche im Turnier.

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