Golf:Stoppuhr auf Rezept

Lesezeit: 2 min

Im Golf wird 2018 erstmals bei einem Turnier der European Tour eine Stoppuhr eingesetzt. Das langsame Spielen ist auch bei Profi-Events ein Ärgernis. Mit der neuen Methode sollen 45 Minuten bei jeder Runde reingeholt werden. Das ist gut so.

Von Gerald Kleffmann

Immerhin gibt es Golfer, die zwar sehr, sehr langsam spielen, die aber auch um dieses Defizit wissen und sich über sich lustig machen. Ben Crane ist der König des Slow-Plays, der Amerikaner betrachtet das Grün stundenlang, setzt zum Schlag an, stoppt, überlegt neu. "Ich traf einen Typen, der noch langsamer spielt als ich", das schrieb er einmal unter ein Foto, auf dem er am Strand mit seinen drei Kindern zu sehen ist - vor ihnen lag bräsig eine Schildkröte im Sand. In einem Video hat er mal persiflierend über seine Marotte referiert, als handle es sich um eine Krankheit, gegen die kein Rezept helfe. In der Golfgemeinde finden seine Witze zurecht Anklang, aber das mit der Suche nach einem Allheilmittel gegen ausufernde Golfrunden scheint nun doch ernst zu werden. Die European Tour testet 2018 die Shot Clock, der Anfang wird bei der Austrian Open in Atzenbrugg gewagt. Wenn ein Profi zum Ball geht und die Stoppuhr länger als 40 Sekunden tickt, folgt die gelbe Karte - bei jedem weiteren Vergehen muss ein Strafschlag notiert werden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: