Golf:Bewegung im Grün

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Für die BMW International Open hat der GC Eichenried den Platz verändert. Das Spielerfeld wird in diesem Jahr vom Spanier Sergio Garcia angeführt. In Kaymer, Cejka und Jäger haben auch die deutschen Spitzenspieler zugesagt.

Von Felix Haselsteiner

Der Landregen, der am Dienstagvormittag über die Anlage des Golfclubs Eichenried fiel, war ein gern gesehener Gast. "Wir können ihn ganz gut gebrauchen", sagte Wolfgang Michel, Geschäftsführer des GC und als solcher vor allem verantwortlich für den Platz, auf dem vom 19. bis 23. Juni die BMW International Open stattfinden werden. Die 31. Ausgabe - oder, wie man es bei der Presseveranstaltung im etwas pathetischen Marketing-Sprech formulierte: der "Aufbruch ins vierte Jahrzehnt" des Turniers - wird tatsächlich den Beginn einer neuen Phase einläuten.

Bislang wechselte sich der GC Eichenried als Austragungsort mit dem GC Gut Lärchenhof in der Nähe von Köln ab, mit diesem Jahr findet das European-Tour-Turnier jedoch ausschließlich in München statt. Dafür wurde vor allem in den Platz investiert, wie Michel am Dienstag berichtete: "Wir haben die Struktur der Grüns verändert und haben sie sowohl im Aufbau als auch in der Architektur verändert. Wir haben jetzt Bewegung im Grün."

Die neuen Wellen und Konturen, die die Putting-Oberfläche in Eichenried nun auszeichnen, sollen den Platz erneut etwas schwerer machen, genauso wie die leicht verlängerten Abschläge auf Loch Drei und Loch 17. Daneben hofft Michel auf den Regen in den kommenden Wochen, mit dem das Gras abseits der Spielbahnen dichter wachsen soll: "Aus dem dichten Zeug tun sich die Profis am schwersten".

So schwer man es den Spielern auf dem Platz machen möchte, abseits des Grüns soll es ihnen an nichts fehlen. Im Gegenteil: Der Standort München sei ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung gewesen, das Turnier dauerhaft in den Norden der bayerischen Landeshauptstadt zu verlegen. "Die Stadt ist unheimlich attraktiv für viele der Spieler", sagt Marco Kaussler. Der Turnierdirektor hat Jahr für Jahr die schwierige Aufgabe, möglichst viele Top-Golfer davon zu überzeugen, zu den BMW International Open zu kommen. Schwierig ist die Aufgabe auch deshalb, weil in der Woche zuvor die US Open, das dritte von vier Major-Turnieren, an der Westküste der USA gespielt wird - die Mehrheit der besten Spieler macht danach in der Regel eine kurze Pause, bevor es Anfang Juli in Europa mit der Rolex Series, einer hochbezahlten Turnierserie auf der European Tour, weitergeht. "Es ist anspruchsvoll geworden, die Spieler zu bekommen, die auf beiden Kontinenten spielen", sagt Kaussler: "Wir sprechen ganzjährig mit den Athleten, um sie nach Eichenried zu bringen."

Angeführt wird das Spielerfeld in diesem Jahr vom Spanier Sergio Garcia, der wie der Däne Thorbjorn Olesen und der Schwede Alexander Noren im vergangenen Jahr mit dem europäischen Team den Ryder Cup gewann.

Auch Titelverteidiger Matt Wallace sowie der PGA-Tour-Spieler Jhonattan Vegas werden in Eichenried auftreten - genauso wie das deutsche Spitzenfeld: Martin Kaymer hat ebenso zugesagt wie die ebenfalls auf der amerikanischen Tour beheimateten Alex Cejka und Stephan Jäger. Für Jäger ist es eine Rückkehr zu den Wurzeln, der 29-Jährige hat einst in Eichenried seine Karriere begonnen. Wie viel Heimvorteil er in diesem Jahr genießen wird, ist allerdings fraglich: Die Grüns sind ja nicht mehr die Alten.

© SZ vom 22.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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