Fußball:Werte-Verstoß

Referee Felix Brych hört international als Schiedsrichter auf und kritisiert den Kollegen Manuel Gräfe in der Debatte um die Altersgrenze für Referees.

Der deutsche EM-Schiedsrichter Felix Brych, der von der großen internationalen Fußballbühne Abschied nehmen wird, hat seinen früheren Bundesliga-Kollegen Manuel Gräfe in der Debatte um die Altersgrenze für Referees kritisiert - ohne dessen Namen zu nennen. "Im Rahmen dieser Diskussion wurde auch massiv gegen Werte verstoßen, die einen Top-Schiedsrichter ausmachen", sagte Brych dem Kicker: "Ein Top-Schiedsrichter wird nämlich nur dann aktiv, wenn es erforderlich ist. Er drückt einer Sache oder einem Spiel nicht seinen eigenen Stempel auf."

In eigener Sache kündigte Brych, 45, wie erwartet an, dass er nach der erfolgreichen EM mit fünf Partien - inklusive Halbfinale - seine internationale Karriere zum Jahresende beendet. Der Münchner hat die internationale Altersgrenze erreicht, auch wenn die Europäische Fußball-Union (Uefa) zuletzt Ausnahmeregelungen erlaubt hatte. In der Bundesliga will Brych die zwei Spielzeiten bis zum Erreichen der Altersgrenze noch absolvieren und genießen. "Ein großes, erfolgreiches internationales Turnier hat mir noch gefehlt. Jetzt fühlt sich meine Laufbahn vollkommen an", sagte Brych, der bei der WM 2018 nach der Vorrunde ausgeschieden war.

Manuel Gräfe hingegen hat nach der Entscheidung des DFB, ihn künftig nicht mehr in der Bundesliga antreten zu lassen, juristische Schritte eingeleitet. Der Berliner hat den Verband verklagt, weil er die Schiedsrichter-Altersgrenze von 47 Jahren als diskriminierend ansieht.

© SZ vom 16.07.2021 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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