Fußball:Ukraine: Der größte Star sitzt auf der Bank

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Aix-en-Provence (dpa) - Beim Auftaktspiel gegen Deutschland am 12. Juni sitzt der größte Star in den Reihen der Ukraine sicher auf der Bank. Rekordtorjäger Andrej Schewtschenko ist auch als Co-Trainer die bedeutendste Figur für das erstmals sportlich für eine Fußball-EM qualifizierte Land.

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Aix-en-Provence (dpa) - Beim Auftaktspiel gegen Deutschland am 12. Juni sitzt der größte Star in den Reihen der Ukraine sicher auf der Bank. Rekordtorjäger Andrej Schewtschenko ist auch als Co-Trainer die bedeutendste Figur für das erstmals sportlich für eine Fußball-EM qualifizierte Land.

Ex-Bayern-Profi Anatoli Timoschtschuk ist mit inzwischen 37 Jahren über seinem Zenit. Potenzial hat der 26 Jahre alte Stürmer Andrej Jarmolenko von Dynamo Kiew, der sich mit einer guten Europameisterschaft für Clubs in England empfehlen will.

Der Partie gegen den Weltmeister in Lille (21.00 Uhr) misst Chefcoach Michail Fomenko große Bedeutung bei. „Dieses erste Spiel gibt die Richtung vor bei der EM. Das ist eine sehr wichtige Veranstaltung für unser Land und unsere Fans“, sagte der 67-Jährige. Entscheidend sei aber wohl das abschließende Duell mit Polen am 21. Juni.

Als Gruppen-Dritter hinter Spanien und der Slowakei qualifizierte sich die Ukraine in den Playoffs gegen Slowenien (2:0, 1:1) für die EM. Übersteht die Mannschaft, die ihr Basislager in Aix-en-Provence aufschlagen wird, die Gruppe C, haben die Männer in Gelb-Blau bereits alle Erwartungen übertroffen.

Fußball hat einen hohen Stellenwert in dem Land, das zu Zeiten der Sowjetunion zumeist einen großen Block an Spielern stellte und so seinen Anteil am EM-Titel 1960 und den Finalteilnahmen 1964, 1972 und 1988 hatte. Größter Erfolg des noch jungen Verbandes ist der Sprung ins WM-Viertelfinale 2006. Als Co-Gastgeber war die Mannschaft 2012 automatisch qualifiziert und gab ihre EM-Premiere.

Beobachter sagen, so vereint wie vor vier Jahren war das Land noch nie. Der Krieg um den Osten des Landes hat auch Auswirkungen auf den Fußball. Mehrere Nationalspieler stehen bei Schachtjor Donezk und Sorja Luhansk unter Vertrag. Beide Teams können ihre Heimspiele nicht mehr im eigenen Stadion austragen. Ein Satz des Trainers ist daher wohl mehr als nur eine Platitüde: Wir wollen allen Freude machen.

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